Grevenbroich Läden zu früh geschlossen - City leer

Grevenbroich · Wenn Berufstätige Zeit für Einkäufe und Erledigungen haben, haben die meisten Geschäfte und Dienstleister in der Innenstadt geschlossen. Auch untereinander werden Öffnungszeiten kaum abgestimmt. Leere Straßen sind die Folge.

 Alles andere als das pulsierende Leben herrscht abends in der Fußgängerzone zu Zeiten, wo außerhalb der City aber die Geschäfte noch lange geöffnet haben und die Berufstätigen einkaufen gehen.

Alles andere als das pulsierende Leben herrscht abends in der Fußgängerzone zu Zeiten, wo außerhalb der City aber die Geschäfte noch lange geöffnet haben und die Berufstätigen einkaufen gehen.

Foto: wilp

Ein Dauerärgernis sind für Grevenbroicher Bürger die schlecht angepassten und teilweise nicht bedarfsgerechten Öffnungszeiten im Einzelhandel, aber auch in Behörden und bei sonstigen Dienstleistern in der Innenstadt. Krassestes Beispiel war der vergangene Rosenmontag: Da hatten fast nur türkische Imbissgeschäfte und italienische Eiscafés geöffnet. Aber auch an normalen Wochentagen wirken manche Teile der Innenstadt zeitweilig wie ausgestorben. Die Frage nach den Öffnungszeiten war auch ein Bestandteil der jüngsten Einzelhandelsumfrage.

Auffällig ist, dass etliche Geschäftsleute ihre Öffnungszeiten erst gar nicht anschlagen. Vergeblich suchen die Kunden da nach Orientierung. Wieder andere stimmen sich untereinander in keiner Weise ab, was besonders bei den Samstagszeiten auffällt. Einige schließen um 14 Uhr, einer um 15, der unmittelbare Nachbar in der Fußgängerzone um 16 Uhr. Wieder andere beginnen ihr Wochenende schon am Mittag, wenn die meisten Berufstätigen gerade erst ausgeschlafen haben und nun gerne die Zeit für Einkäufe und Erledigungen nutzen würden.

In der Coens-Galerie werden die offiziellen Öffnungszeiten in den Abendstunden immer weiter aufgeweicht. Zu beobachten ist, dass bis auf den Lebensmittel-Discounter dort die übrigen Geschäftsmieter nicht mehr bis 20 Uhr öffnen, sondern spätestens um 19 Uhr, oft auch deutlich früher, ihre Türen verriegeln. An die im Internet und an den Eingängen angegebenen Zeiten von 8 bis 20 Uhr hält sich dort bis auf "Netto" niemand. Umso mehr ziehen Geschäfte wie der Edeka-Markt am Hammerwerk, der bis 22 Uhr geöffnet hat, die Käufer automatisch aus der Innenstadt. Im Montanushof hat das Lebensmittelgeschäft "Kaufland" ebenfalls bis 22 Uhr geöffnet, und öffnet bereits um 7 Uhr in der Frühe. Dort ist aber zu beobachten, dass es abends keine Synergieeffekte mehr gibt, da die Geschäfte in der Fußgängerzone dann längst geschlossen haben.

Die Poststelle im Montanushof hat wochentags nur bis 18.30 Uhr und samstags nur bis 14 Uhr geöffnet. Noch weniger kundenfreundlich sind die Zeiten der Stadtverwaltung. Das Bürgerbüro ist montags und dienstags von 8 bis 15.30 Uhr, mittwochs und freitags nur bis 12.30 Uhr, donnerstags bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr besetzt. Berufstätige müssen sich einen freien Tag nehmen, wenn sie dort etwas zu erledigen haben.

Geldinstitute in der Innenstadt bieten vergleichbar knappe Kundenzeiten wie die Stadtverwaltung in ihren begrenzten Öffnungszeiten. So sind zum Beispiel die Sparkassenschalter an der Karl-Oberbach-Straße montags bis freitags von 8.30 bis 16 Uhr, nur donnerstags bis 18 Uhr, samstags bis 12.30 Uhr besetzt. Oder die Spardabank an der Breite Straße hat zwar montags, dienstags und donnerstags bis 18 Uhr geöffnet, dafür aber mittwochs und freitags nur bis 13 Uhr und samstags gar nicht. Auch Telefonketten gehen recht "kreativ" mit ihren Öffnungszeiten um, die bei allen Anbietern vor Ort unterschiedlich sind.

(NGZ)
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