Grevenbroich Landrat: "Cook and Chill" in Kitas ist umsetzbar

Grevenbroich · Die künftige Versorgung der Grevenbroicher Kindergartenkinder mit warmem Mittagessen sorgt weiter für Wirbel. Mit den Aussagen von Cecilia Schwab, SPD-Ratsfrau und Jugendpolitische Sprecherin der Sozialdemokraten, ist Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nämlich nicht einverstanden. Schwab hatte gegenüber unserer Redaktion kritisiert, dass das Kreiskrankenhaus die Belieferung von Kitas und Schulen Anfang kommenden Jahres einstellt und die Stadt damit quasi vor vollendete Tatsachen stellt. Damit würden Sparmaßnahmen des Kreiskrankenhauses zu Lasten von Grevenbroicher Kindern und Jugendlichen umgesetzt, sagt Schwab.

Fakt und seit etwa drei Jahren bekannt ist: Wegen Umstrukturierungsmaßnahmen gibt das St. Elisabeth seine Küche Ende Februar zugunsten einer Krankenhausgroßküche in Dormagen auf. Bis dahin muss eine Lösung für das Versorgungsproblem her. Das Kreiskrankenhaus hat der Stadt in mehreren Gesprächsrunden die Anlieferung kalter Speisen aus Dormagen im sogenannten "Cook and Chill-Verfahren" angeboten, als Alternative zum wegfallenden Essen aus Grevenbroich.

Cecilia Schwab sagt - und Bürgermeister Klaus Krützen bestätigt das -, ein Großteil der Grevenbroicher Kitas habe für das notwendige aber teure Gerät zum Aufwärmen des Essens überhaupt keinen Platz. "Das ist nicht richtig", sagt jetzt der Landrat. "Es hat in allen Einrichtungen Ortsbegehungen gegeben: In zehn von elf Kitas könnte so ein Gerät untergebracht werden - mit ein wenig Umräumen."

Noch weniger korrekt, betont Petrauschke, sei allerdings die Aussage Schwabs, bei Einführung von "Cook and Chill" bekämen Kinder das qualitativ gleiche Essen zu einem höheren Preis: "Das schnelle Herunterkühlen und die kühle Lagerung ermöglichen bei diesem Verfahren erwiesenermaßen einen sehr geringen Vitaminverlust. Man kann aus finanziellen Gründen dagegen sein, aber dann muss man das auch klipp und klar so formulieren", sagt Petrauschke. Wie viel das Essen am Ende kosten werde, wird die Ausschreibung ergeben. "Aber man sollte auch fragen, wie viel Eltern tatsächlich bereits sind, für gesundes Essen zu bezahlen."

(NGZ)
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