Grevenbroich Mehr Freiraum für Bruderschaften

Grevenbroich · Bezirksbundesmeister Robert Hoppe zu den neuen Orientierungsrichtlinien.

 Robert Hoppe ist Bundesmeister des Bezirks Grevenbroich.

Robert Hoppe ist Bundesmeister des Bezirks Grevenbroich.

Foto: L. Berns

Der Bezirksverband Grevenbroich befürwortet die jetzt in Leverkusen beschlossenen neuen Orientierungsrichtlinien für Historische Deutsche Schützenbruderschaften. "Damit wird jeder Gemeinschaft mehr Freiraum gegeben", sagt Bundesmeister Robert Hoppe aus Gindorf: "Jede kann in Eigenverantwortung entscheiden, wer bei ihr Mitglied wird."

Nach dem Beschluss der Bundesvertreterversammlung soll die Religionszugehörigkeit kein Hinderungsgrund mehr sein, Mitglied oder gar König einer Bruderschaft zu werden. Auch Homosexuelle können danach das Königsamt wahrnehmen und sich von ihrem Partner begleiten lassen.

Der Bund kehre mit diesem Beschluss nicht ab von seiner kirchlichen Ausrichtung, zudem blieben die Satzungen der Bruderschaften intakt, sagt Robert Hoppe. "Gleichwohl wird es künftig zu einer größeren Bandbreite in der Mitgliederstruktur unserer Gemeinschaften kommen - vor allem in den eher städtisch geprägten", zeigt sich der Bundesmeister überzeugt. Was Muslime betrifft: "Ich glaube nicht, dass viele Menschen, die tiefverwurzelt in ihrem muslimischen Glauben sind, zu uns stoßen werden - nur weil es jetzt geht", meint Robert Hoppe. Wichtig sei, dass sich neue Mitglieder zu den Zielen und Idealen einer Bruderschaft bekennen würden.

Die Diskussion um die neuen Richtlinien habe dem Bund insgesamt gut getan, sagt der Gindorfer: "Die Schützen haben sich in den vergangen Monaten intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und wieder ein Stück zu ihrem eigenen Profil zurückgefunden. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass es zwischen den Historischen Deutschen Schützenbruderschaften und den Bürgerschützenvereinen doch einen kleinen Unterschied gibt."

(wilp)
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