Grevenbroich Mehr Zuweisungen für Grevenbroich

Grevenbroich · Land gibt Zahlen für 2017 bekannt. Viel weniger Geld für Dormagen.

 Kreiskämmerer Ingolf Graul wartet auf endgültige Zahlen.

Kreiskämmerer Ingolf Graul wartet auf endgültige Zahlen.

Foto: LBER

Das NRW-Innenministerium hat jetzt die erste Berechnung für das Gemeindefinanzierungsgesetz für 2017 vorgelegt. Diese Zahlen ermöglichen es den Kämmerer der Städte und Gemeinde, bei den jetzt laufenden Aufstellungen der Haushaltsentwürfe für das kommende Jahr mit verlässlicheren Zahlen zu operieren. Das umfangreiche Zahlenwerk stößt nicht überall auf Begeisterung. So sagt Dormagens Kämmerin Tanja Gaspers: "Das sind keine positiven Nachrichten. Wir haben mit etwas mehr Zuweisungen gerechnet." Die kommen aber nicht, weil die südliche Kreisstadt inzwischen eine höhere Steuerkraft aufweist als 2016.

Kreis-Kämmerer Ingolf Graul reagiert gelassen auf das Zahlenwerk: "Erst im Oktober haben wir endgültige Zahlen, was die wichtigen Schlüsselzuweisungen betrifft. Ich gehe davon aus, dass wir im Kreishaushalt wie geplant hinkommen, auch wenn es zu einzelnen Verschiebungen kommen kann." Der Rhein-Kreis bekommt mit 43,565 Millionen Euro 0,1 Prozent mehr als 2016. Grevenbroich gehört zu den Kommunen im Kreis, die erheblich mehr bekommen. Der Grund: Die Steuerkraft ist wegen Rückgängen bei der Gewerbesteuer im Vergleich zum Vorjahr um 22,5 Prozent gesunken. Dafür steigen die Zuweisungen von 4,429 auf 11,608 Millionen Euro - ein satter Zuwachs von 162,1 Prozent. Erstmals fließen wieder Schlüsselzuweisungen: 7,089 Millionen Euro. "Das ist positiv. Aber wir wissen nicht, wie viel davon im Stadt-Haushalt bleibt", sagt Kämmerin Monika Stirken-Hohmann. Die Schlüsselzuweisungen würden für die Ermittlung der Kreisumlage angerechnet. Stirken-Hohmann erwartet zudem Unterstützung auch in anderen Bereichen: "Wir müssen wegen gesetzlicher Vorgaben des Landes Aufgaben erfüllen - etwa bei der U 3-Betreuung - , für die das Land die Kosten längst nicht vollständig übernimmt."

Ganz anders ist die Situation bei den Zuweisungen in Dormagen. Die Stadt erhält für 2017 10,573 Millionen Euro. Das sind 6,726 Millionen Euro weniger als im Vorjahr (-38,9 Prozent). Gravierend: Es fließen 52,3 Prozent (6,8 Millionen Euro) weniger Schlüsselzuweisungen. Kämmerin Gaspers: "Dieser Rückgang trifft uns hart." Die dritthöchsten Gesamtzuweisungen gehen mit 9,851 Millionen Euro an Neuss (+ 2,2 Prozent). Mit einem Plus von 30,1 Prozent kann Rommerskirchen rechnen, insgesamt 1,275 Millionen Euro. In Meerbusch gibt es 1,9 Prozent mehr, insgesamt 3,584 Millionen Euro. In Kaarst kann mit 2,745 Millionen Euro gerechnet werden (2,8 Prozent mehr). Gut 60.000 Euro mehr erhält Korschenbroich - 2,129 Millionen Euro. Jüchen ist mit Dormagen die einzige Kommune im Kreis, die weniger Zuweisungen erhält: 1,797 Millionen Euro (-38,3 Prozent).

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort