Grevenbroich Metalldiebe auf dem Friedhof in Hemmerden

Grevenbroich · Mehrere Grabsteine sind auf dem Hemmerdener Friedhof zerstört worden. Madonnen und Kreuze aus Metall wurden beschädigt oder gar gestohlen. Die Polizei geht davon aus, dass nicht Vandalen, sondern Metalldiebe auf dem Gottesacker am Werk waren. Dienstag lagen der Kripo insgesamt fünf Anzeigen vor.

Eine der Betroffenen ist Ursula Hurtz. Vom Grab ihres vor 13 Jahren gestorbenen Mannes wurde ein etwa ein Meter hohes Metallkreuz gestohlen. "Ich war entsetzt, als ich am Montagmorgen den Verlust entdeckte", schildert die 59-Jährige.

Der Hemmerdenerin geht es nicht um den finanziellen Schaden, der ihr entstanden ist, sondern vielmehr um eine ideelle, tiefsinnige Bedeutung: "Das Kreuz symbolisierte die vier Jahreszeiten und stand damit für meinen Mann, der ein großer Naturfreund war. Der Diebstahl des Kreuzes war für mich daher ein Schock, der nach Innen ging", schildert sie bewegt.

Die Täter gingen brachial zu Werk. Sie rissen das Kreuz mitsamt Verzierungen aus der Verankerung. Zurück blieben nur hässliche Löcher. Die Grabstele muss nun aufwendig saniert werden, die Versicherung kommt für den Schaden nicht auf.

Diebstähle wie diese sind keine Seltenheit. "Sobald auf den internationalen Märkten die Preise für Rohstoffe und Buntmetall steigen, verzeichnen wir immer wieder solche Taten", erklärt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Dass die Täter noch nicht einmal vor Friedhöfen zurückschrecken, wertet er als besonders schlimm: "Denn hier wird Schindluder mit den Gefühlen der Menschen getrieben", sagt Arnold.

(NGZ/rl)
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