Zwei Grevenbroicher Mit dem Camper in 67 Tagen nach China

Grevenbroich · Zwei Grevenbroicher brachen am Dienstag in einer 43-köpfigen Gruppe auf, um mit dem Wohnmobil nach Peking zu reisen. Der Weg führt sie über Moskau, Wolgograd, Taschkent und die Taklamakan-Wüste in die chinesische Hauptstadt.

Camping ist Freiheit. Das gilt am Biggesee genauso wie auf den Zeltplätzen des Lago Maggiore. Abenteuer ist Camping im Sauerland oder an den oberitalienischen Seen keineswegs. Allerdings kann man mit dem Camper ab Düsseldorf durchaus echte Abenteuer erleben. Zum Beispiel, wenn man mit dem geliebten Wohnmobil einfach mal auf dem Landweg nach China reist. Das machen jetzt Cornelia und Gerhard Heidemann aus Grevenbroich, die am Dienstag zu einer 15.000 Kilometer langen Tour aufgebrochen sind. Am 23. Juni wollen sie ihr Ziel erreichen.

Die beiden Schlossstädter haben ihr Wohnmobil die lange Strecke bestens ausgerüstet. reisen zusammen mit 43 Gleichgesinnten aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz - eine Flotte von 21 Wohnmobilen unterschiedlicher Hersteller und einem Trailer. Nach dem offiziellen Start in Düsseldorf geht es in vier Tagen über Berlin, Warschau und Vilnius in die lettische Hauptstadt Riga. In den folgenden zehn Tagen steht Russland mit den Metropolen Moskau und Wolgograd auf dem Programm, ehe sich die Reisegruppe entlang der Wolga bis zum Delta bei Astrakhan weiterkämpft und in Kasachstan der Übergang von Europa nach Asien ansteht.

Karakalpakstan, die Gegend um den inzwischen größtenteils ausgetrockneten Aralsee, steht für die unendliche Weite und Einsamkeit der rauen Steppe. Dort ist die Reisegruppe bereits auf der nördlichen Route der Seidenstraße angekommen und besucht Chiwa, Buchara und Samarkand. In Usbekistan stehen Taschkent und das Fernganatal an, ehe die mit Serpentinen gespickte Asphaltstraße der kirgisischen Hochgebirgswelt erklommen werden muss. Die alte Karawanserei Taschrabat auf 3300 Metern Höhe ist die letzte Station in der ehemaligen Sowjetunion bevor mit der Volksrepublik China ein neuer Kulturkreis auf die Reisegruppe wartet.

 Mit der Nationalflagge von China im Gepäck reisen Cornelia und Gerhard Heidemann aus Grevenbroich mit ihrem Wohnmobil nach Peking. Gestern machten sich die beiden auf die 15.000 Kilometer lange Tour.

Mit der Nationalflagge von China im Gepäck reisen Cornelia und Gerhard Heidemann aus Grevenbroich mit ihrem Wohnmobil nach Peking. Gestern machten sich die beiden auf die 15.000 Kilometer lange Tour.

Foto: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann

In China werden die Reisemobilisten für zehn Tage in der Provinz Uigurien bleiben. Zwischen den Hängen des nördlichen Himalaya und des Tarimbeckens geht es Richtung Trans-Taklamakan. Dunhuang mit Mondsichelsee, riesigen Dünen und den berühmten Buddha-Grotten sind weitere Höhepunkte der Seidenstraße. Über die hoch gelegenen Ebenen im tibetischen Hochland, die alte Stadt Xian mit der weltberühmten Terrakotta-Armee, die monumentalen Buddhastatuen der bekannten Longmengrotten sowie den Pagodenwald im Shaolinkloster von Luoyang, die Karstgebirgswelt hinter Shennong und die Altstadt von Pingyao führt der Weg in die Hauptstadt Peking.

Geführt wird die Reise von Kostya Abert, der seit vielen Jahren professionell Reisemobilgruppen in die entlegensten Ecken der Erde führt. In Peking kommt die Gruppe (hoffentlich) pünktlich zur Eröffnung der dortigen Caravan-Messe.

Ein Teil der Gruppe lässt ihre Wohnmobile dort verschiffen, die meisten aber treten dann im Juni die sechswöchige Rückreise auf dem Landweg an. Die Route ist mit 10.000 Kilometer etwas kürzer und führt über die Steppen der Mongolei und die Wälder Sibiriens zurück nach Düsseldorf.

(tb.)
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