Grevenbroich Mit Nachbarschaftshilfe Einbrüchen vorbeugen

Grevenbroich · Da Ferienzeit auch Einbruchzeit ist, setzen die Bürger verstärkt auf Nachbarschaftshilfe. Die Polizei gibt Tipps zum Einbruchschutz.

Den Notizblock haben Peter Lys und seine Nachbarn in Mühlrath immer parat. Gerade jetzt in der Ferienzeit üben sie sich in Aufmerksamkeit. Sobald die wachsamen Bürger ein verdächtiges Auto im Ort sehen, wird das Kennzeichen notiert - sicherheitshalber. Ferienzeit ist bekanntlich Einbruchzeit. Die Polizei mahnt zur Vorsicht. "Neben dem Winter als dunkler Jahreszeit sind Einbrecher in der Ferienzeit sehr aktiv - vor allem, wenn ein Haus leicht als vorübergehend verlassen zu erkennen ist", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. 135 Einbrüche gab es laut Kriminalitätsstatistik im vergangenen Jahr in Grevenbroich, 2012 waren es 127. Zahlen, die bei vielen Bürgern Besorgnis auslösen - zumal die Aufklärungsquote mit 16,3 Prozent in 2013 und 6,3 Prozent in 2012 gering ist.

Die Polizei gibt daher Tipps, wie man das Eigenheim vor Einbrechern wirkungsvoll schützen kann. Und die Bürger tun sich vielerorts zusammen, um auf das Hab und Gut der Nachbarn aufzupassen. In Hülchrath zum Beispiel sind sie ebenso aktiv wie in Mühlrath. Konrad Hoffmann und seine Nachbarn kümmern sich: die Briefkästen entleeren, die Jalousien hoch- und runterziehen ("Und zwar nicht immer zur selben Zeit"), generell wachsam sein. Das ist auch einer von drei Bestandteilen der Kampagne "Riegel vor", die die Polizei NRW-weit wegen der steigenden Einbruchzahlen aus der Taufe gehoben hat. "Wohnung sichern, aufmerksam sein, Polizei via 110 rufen" lautet der Dreiklang.

Dass sich Bürger durchaus vor Einbrüchen schützen können, zeigt die Erfahrung der Polizei. Fast 40 Prozent der Taten bleiben im Versuch stecken - nicht zuletzt wegen technischer Sicherungen an Fenstern und Türen. Von den 135 Wohnungseinbrüchen, die im vergangenen Jahr in Grevenbroich gemeldet wurden, wurden 45 abgebrochen. "Ein Täter will in der Regel schnell rein und schnell wieder raus. Wenn er eins nicht hat, dann ist es Zeit", sagt Arnold. Eine solide Sicherungstechnik - zum Beispiel Schutzbeschläge und Zusatzschlösser - gelten daher als gute Maßnahme. Derart gesicherte Fenster und Türen aufzuhebeln, kostet Einbrecher Zeit und verursacht Lärm.

Alarmanlagen bieten zusätzlichen Schutz, da auch sie Lärm machen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Einbrecher entdeckt wird. "Bei Einbruchsverdacht sollte aber auf jeden Fall umgehend die 110 gewählt werden", betont Arnold. Oft können die Einbrecher nur durch schnelle Hinweise gefasst werden.

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Foto: Dietrich Janicki

Die Polizei gibt auf ihrer Internetseite www.polizei-nrw.de unter dem Link "Riegel vor" eine ganze Reihe von Ratschlägen, die jeder beherzigen sollte. Türen sollten stets abgeschlossen werden, selbst wenn das Haus nur für kurze Zeit verlassen wird. Eine nur ins Schloss gezogene Tür öffnen Einbrecher oft in Sekundenschnelle. Balkon- und Terrassentüren sowie Fenster sollten ebenfalls geschlossen sein.

(NGZ)
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