Grevenbroich Mit Purple Schulz zurück in die 80er

Grevenbroich · Rüdiger "Purple" Schulz steht seit 40 Jahren auf der Bühne. Im März können ihn Fans in der Villa Erckens hautnah erleben. Die Konzert-Lesung ist Teil einer ganzen Veranstaltungsreihe - mit Helden aus einem besonderen Jahrzehnt.

Die 1980er Jahre sind das Lieblingsjahrzehnt von Stefan Pelzer-Florack. Und zu einem Lieblingsjahrzehnt gehört natürlich auch Lieblingsmusik. Deshalb hat der Grevenbroicher Kulturamtsleiter, der selber auch Musiker ist, für 2016 eine Konzert- und Lesereihe mit den "Helden der 80er" in der Villa Erckens auf die Beine gestellt - und dafür Kollegen mit großen Namen gefunden. Solche, um die es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden ist und solche, die nie wirklich von der Bildfläche verschwunden waren. Auf Purple Schulz trifft Letzteres zu. "Wenn wir ihn nur als Musiker hätten buchen wollen, wären wir als Museum schon zu klein gewesen - dieser Mann füllt noch Clubs mit seinen Konzerten", sagt Stefan Pelzer-Florack. "Mit der Konzert-Lesung gehen wir stattdessen ein bisschen mehr in Richtung Kulturvermittlung ein."

Rüdiger "Purple" Schulz steht seit 40 Jahren auf der Bühne, spielt mehr als 70 Konzerte im Jahr und war insgesamt 900 Wochen in den Charts. Fans können ihn am Mittwoch, 2. März, um 20 Uhr in der Villa Erckens hautnah erleben: Der Kölner Musiker und Songwriter verbindet mit Leichtigkeit und komödiantischen Talent Poesie, Tiefgang, Kabarett und Comedy zu einem unvergesslichen Lesungs- und Konzertabend. Die Texte werden flankiert von "Purple-Hits" wie "Verliebte Jungs" oder "Gerade noch gefehlt". Zu hören sein werden aber auch fast schon vergessene Stücke, denen durch die Geschichten, die der Musiker in seinem Buch "Sehnsucht bleibt" erzählt, neues Leben eingehaucht wird.

Das Buch geht dem schwer zu beschreibenden Gefühl der "Sehnsucht" - das ist der Titel des größten "Purple Schulz"-Hits aus 1983 - nach. In teilautobiografischen Geschichten beschreibt Purple Schulz Erlebnisse und Bilder, die ihn zu dem gemacht haben, was er heute ist, wie er denkt und wofür er steht.

Den Anfang in der "Helden der 80er"-Reihe macht allerdings eine andere Kölner Musik-Legende: Jürgen Zeltinger kommt mit zwei Unplugged-Konzerten am 22. und 23. Januar nach Grevenbroich. Zusammen mit seinem Gitarristen Dennis Kleimann setzt er bei seinem Programm "Avjespeck" akustische Versionen seiner Hits um. Fans können sich auf Titel wie "Panzerfahrer", "Asi mit Niwoh" und "So wie ein Tiger" freuen - und natürlich auf den "Tuntensong". Julian Dawson, Sänger, Songschreiber, Gitarrist und Mundharmonikaspieler, steht am 12. April auf der Museumsbühne. In Deutschland bekanntgeworden ist der Engländer in den 1980er Jahren vor allem durch seine Freundschaft mit BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken, bei dem er mehrfach im Vorprogramm spielte. 2013 produzierte er auch Niedeckens Album "Zosamme alt".

Unter dem Titel "Hart wie Marmelade" gastiert schließlich das Herzstück der Gruppe "Extrabreit" am Freitag, 22. April, um 20 Uhr mit einer Konzertlesung in der Villa Erckens. Kai Havaii, Star der Neuen Deutschen Welle, textete Hymnen wie "Hurra, hurra, die Schule brennt", "Der Präsident ist tot" oder "Polizisten". In seinem Buch erzählt er vom Aufbruch der Siebziger zu freier Liebe, Kommuneleben und Garagenpunk. Gitarrist Stefan Kleinkrieg, Gründungsmitglied der Band, begleitet den Sänger und Autoren und präsentiert die "Extrabreit"-Hits im Unplugged-Modus.

Karten für die Konzerte und Lesungen in der Villa Erckens, Am Stadtpark 1, gibt es an der Museumskasse, in der Stadtbücherei und bei "schön & gut", Bahnstraße 3.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort