Aktion Helden des Alltags Mit Sport Brücken bauen — Begegnung auf der Judomatte

Grevenbroich · Als beim TK Grevenbroich vor vier Jahren in der Abteilung Judo der Nachwuchs ausblieb, hatte Trainer Hubert Kasper eine zündende Idee: "Judotrainer Friedrich Acker aus Kasachstan sollte die kulturelle Brücke schließen zu den Kindern von Spätaussiedlern, die sich bisher nicht trauten, zum Training zu kommen", erzählt Kasper. "Das hat geklappt." Die Mitgliederzahl kletterte von damals 80 auf heute 139, der Anteil der Judoka mit Migrationshintergrund von zehn auf 36 Prozent.

 Hubert Kasper trainiert Kinder von Spätaussiedlern.

Hubert Kasper trainiert Kinder von Spätaussiedlern.

Foto: Berns, Lothar

Die Eltern der meisten "neuen" Kinder und Jugendlichen sind Spätaussiedler, vor allem Russlanddeutsche, Türken oder Tamilen. Anfangs richtete Hubert Kasper ein zweistündiges "Integrations-Training" ausschließlich für diese Kinder ein. Später öffnete er das Training auch für deutsche Sportler, und heute trainieren alle gemeinsam; die Vier- bis Sechsjährigen spielerisch im "Pädagogischen Training", die Freizeit-Judoka in der Breitensportgruppe und die Wettkampfsportler im Leistungsteam.

"In den Gruppen sind viele Freundschaften entstanden, und wir vermitteln den jungen Leuten Werte wie Hilfsbereitschaft und Selbstbeherrschung, die von allen sehr diszipliniert umgesetzt werden", sagt der 55-Jährige, der erst durch seine Kinder als Späteinsteiger zum Yoga fand. In diesem Jahr erhielt Kaspers Judo-Abteilung vom Landessportbund die Auszeichnung "Stützpunkt für Integration".

Hubert Kasper gehört zu den Kandidaten der Aktion "Helden des Alltags" von RWE und NGZ. Vom 5. bis 8. Dezember können die NGZ-Leser für ihren Kandidaten telefonisch abstimmen. Die Sieger werden am 20. Dezember bekanntgegeben.

(url)
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