Grevenbroich Musiker erinnern im Museum an die wilden Zeiten von Extrabreit

Grevenbroich · Es war eine familiäre Runde, die jetzt im Museum zusammenkam, um mit Stefan Kleinkrieg und Rolf Möller zwei alte Recken der Hagener Kult-Band "Extrabreit" bei ihrem intimen Mix aus Akustik-Set und Lesung zu erleben. Und wer den Weg dorthin gefunden hatte, durfte sich am richtigen P latz fühlen, denn die Gedanken, die Kleinkrieg in hinreißenden Melodien formulierte, brachten wohl jeden im Raum zum Nachdenken.

 Stefan Kleinkrieg (r.) und Rolf Möller von der Hagener Kult-Band "Extrabreit" gastierten im Museum.

Stefan Kleinkrieg (r.) und Rolf Möller von der Hagener Kult-Band "Extrabreit" gastierten im Museum.

Foto: Pe-Eff

"Das sind irgendwie alles so Untergangsdinger - muss wohl an meinem Alter liegen", scherzte der Musik-Veteran. Viele der Texte handelten von "Extrabreit", eine der erfolgreichsten deutschen Bands der 80er- und 90er. Einige handelten aber von ihm, seiner Seele, seinem Innersten. Begleitet wurden die Kostproben von "Extrabreit"-Schlagzeuger Rolf Möller.

Im Gepäck hatte Stefan Kleinkrieg auch Songs seiner aktuellen EP "Das schwarze Schiff". Auf der CD finden die Hörer düsteres Seemannsgarn - ein Steckenpferd von Kleinkrieg, der schon immer ein Faible für Maritimes hatte . "Manchmal bin ich traurig" ist eine fast schon romantisch anmutende Liebeserklärung an den Alkohol, dem die "Extrabreit"-Musiker - und das bekennen sie offen - zumindest in ihrer wilden Phase nicht abgeneigt waren. "Wir wurden in unserer Stamm-Disco, dem Madison in Hagen, schnell zu Profis im Nöseltrinken - also, die Getränke von anderen Gästen abgreifen, wenn sie gerade nicht darauf achteten." Neben musikalischer Melancholie hatte Kleinkrieg auch Anekdoten mitgebracht, die er an einem kleinen Tisch, verziert mit einem Totenkopf-Schal vortrug.

Da erinnerte er launig an den Geburtstag von Harald Juhnke, der 2006 mit einer Fernseh-Show in Berlin zelebriert wurde und bei der "Extrabreit" Playback singen sollte. "Scheiß auf Formate, loch die Arbeitskarte", lautete derzeit das Motto - schließlich galt es auch, alte Freunde wiederzutreffen und sich eine schöne Zeit in der Hauptstadt zu machen. Ergänzt wurde das Programm von einigen der Titel, die "Extrabreit" sowohl "reich als auch leberkrank" gemacht haben.

(vest)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort