Grevenbroich Nachfrage-Boom am Erasmus-Gymnasium

Grevenbroich · Zurzeit wird geklärt, ob an dem Gymnasium eine zusätzliche Klasse gebildet wird - oder ob dort Kinder abgewiesen werden müssen.

 Das Erasmus-Gymnasium hat bei den Anmeldewünschen kräftig zugelegt. Noch steht aber nicht fest, ob eine zusätzliche Klasse gebildet wird.

Das Erasmus-Gymnasium hat bei den Anmeldewünschen kräftig zugelegt. Noch steht aber nicht fest, ob eine zusätzliche Klasse gebildet wird.

Foto: A. woitschützke

Die Anmeldetermine für die angehenden Fünftklässler in den Schulen sind gelaufen, Anmeldebestätigungen können aber noch nicht verschickt werden. Zuvor muss geklärt werden, ob am Erasmus-Gymnasium im nächsten Schuljahr eine fünfte Eingangsklasse gebildet wird. Die Schule verzeichnet bei den Eltern-Wünschen den größten Zuwachs unter den weiterführenden Schulen der Stadt. "Schlusslicht" ist wie 2017 die Diedrich-Uhlhorn-Realschule: Lediglich 35 Kinder wurden angemeldet.

Das Erasmus-Gymnasium verzeichnet dagegen einen Nachfrageboom. Nach nur 87 Anmeldewünschen 2017 (2016 wurden 101 angemeldet) wollen nun 133 Eltern ihr Kind auf das Gymnasium schicken - zu viele für vier Eingangsklassen mit etwa 116 Plätzen. Wie geht es weiter? "Zurzeit laufen Gespräche der Schulleitung, die über die Aufnahmen entscheidet, mit der Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadtverwaltung", erklärt Schulamtsleiter Thomas Staff. "Das Gymnasium hat sich Bedenkzeit erbeten." Der Schulleiter könne über die einmalige Erhöhung um eine Eingangsklasse entscheiden. Dafür muss das Personal da sein, und: "Er muss die Raumsituation bedenken. Das Erasmus-Gymnasium ist räumlich eng ausgestattet", sagt Staff. Das Gebäude ist nur für dreieinhalb Züge ausgelegt. "Die Schule muss mit der vorhandenen Raumsituation umgehen", sagt der Amtsleiter. Ohne eine zusätzliche Eingangsklasse muss das Erasmus-Gymnasium Kinder abweisen.

Auch an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule übersteigt die Nachfrage die Kapazitäten der vierzügigen Schule mit rund 116 Plätzen: Mit 150 Anmeldewünschen ist die Südstadt-Schule die begehrteste unter den fünf Schulen - und muss Schüler abweisen. An der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule liegen 145 Anmeldungen vor - für diese Zahl ist an der sechszügigen Schule ausreichend Platz. Laut Stadt sind dort zudem noch einige Plätze frei. Zwischen den beiden Gesamtschulen werde es noch Gespräche geben.

Ebenso wie das Erasmus-Gymnasium ist bei Eltern von Viertklässlern das Pascal-Gymnasium begehrt, dort liegen ebenfalls 133 Anmeldewünsche vor (2016: 136). Damit können wie bisher fünf Klassen gebildet werden, auch dort sind noch einige Plätze frei.

Viel Platz ist an der Realschule in Wevelinghoven. Staff geht aber davon aus, dass dort noch Anmeldungen von Kindern, deren erster Schulwunsch nicht erfüllt wurde, erfolgen und "drei Klassen zustande kommen". Er betont aber auch: "Aus eigener Kraft kann die Schule nicht erhalten werden. Deshalb wird zurzeit die Frage diskutiert, ob unsere heutige Schullandschaft mit den Schulformen Gymnasium, Gesamtschule, Realschule die richtige für die Schulwahl der Eltern ist", sagt Thomas Staff. Die SPD hat gestern im Rat beantragt, die Verwaltung solle Grundlagen für die Einführung eines zweigliedrigen Schulsystems mit Gymnasien und Gesamtschulen ermitteln. Seit längerem wird die Umwandlung der Real- in eine Gesamtschule diskutiert.

(NGZ)
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