Grevenbroich Neue A 44 führt quer durch den Tagebau

Grevenbroich · Zwischen den Autobahnkreuzen Holz und Jackerath wird zurzeit die Autobahn 44n gebaut. Die Trasse nimmt immer mehr Form an, ein Teilstück ist schon asphaltiert. Die A44n wird quer durch den Tagebau führen und die A61 ersetzen.

 Vom Großprojekt des A44-Neubaus lässt RWE einmal im Jahr Luftaufnahmen machen. Hier ist das Autobahnkreuz Holz zu sehen, an dem die neue Trasse im Norden anschließen wird.

Vom Großprojekt des A44-Neubaus lässt RWE einmal im Jahr Luftaufnahmen machen. Hier ist das Autobahnkreuz Holz zu sehen, an dem die neue Trasse im Norden anschließen wird.

Foto: RWE

Im Sommer stehen die nächsten Luftaufnahmen an. Einmal im Jahr lässt RWE die Großbaustelle für die neue Autobahn 44 (A44n) von oben ablichten - es sind immer spektakuläre Bilder. Inzwischen nimmt die neue Trasse deutlich Form an. Erforderlich ist das rund 100 Millionen Euro teure Großprojekt, da die A61 als bisherige Nord-Süd-Verbindung dem Tagebau weichen muss. Der Verkehr soll dann über die A44n fließen. Bis 2017 muss die neue Autobahn an der Stadtgrenze fertig sein. Karsten Waschke, Leiter Verkehrsbau bei RWE Power, zieht Zwischenbilanz: "Wir liegen im Zeitplan und werden das schaffen."

Unterteilt ist das Mega-Projekt - die neue Autobahn wird mitten durch den Tagebau führen - in drei Bauabschnitte. Erstens: das Autobahnkreuz Holz, das auch viele Pendler aus dem Rhein-Kreis Neuss täglich nutzen. "Dort wird die A44n im Norden anschließen", erklärt Waschke. Die Autobahn 46 wird dort zudem auf sechs Fahrspuren ausgebaut, die Kreuze Holz und Wanlo erhalten zusätzliche Zubringerspuren. Durch sie soll die Staugefahr gemindert werden. Zweitens: die mehrere Kilometer lange und 200 Meter hohe Trasse durch den Tagebau. Dafür wird ausgebaggerter Kies als Untergrund quer durch die Grube befördert.

Projektleiter Axel Ritter erklärt, dass ausschließlich Kies und anderes festes Material verbaut werde, um die Trasse "gleichmäßig stabil" zu gestalten. Ein späteres Absinken soll dadurch verhindert werden. "Die Hälfte der Trasse steht, ein Autobahnstück hat bereits die erste Asphaltschicht bekommen", teilt Ritter mit.

Dritter Abschnitt des Großprojekts ist das Autobahnkreuz Jackerath im Süden. "Dort sind die Erdarbeiten weitgehend abgeschlossen. Zurzeit finden Asphaltierungs- und Brückenbauarbeiten statt", sagt Karsten Waschke. Das Kreuz Jackerath wurde um gut einen Kilometer in südöstliche Richtung verlegt, zwei von insgesamt vier dort benötigten Brücken stehen bereits. Eine Brücke wird über die Förderbandanlage des Tagebaus führen, die Kohle zur Verladestelle bringt.

Beim Bau der A44n arbeitet RWE eng mit dem Landesbetrieb "Straßen NRW" zusammen. 2012 wurde mit den Arbeiten begonnen, inzwischen ist das Großprojekt also bereits in der zweiten Halbzeit. Der Energiekonzern und der Landesbetrieb können auf gemeinsame Erfahrungen zurückblicken: In den 1990er Jahren wurde ein Teilstück der A540 zwischen Gustorf und Jüchen wiederhergestellt - nachdem die Braunkohlenbagger weitergezogen waren. Nach der wiederhergestellten A540 läuft zwischen Holz und Jackerath nun das Projekt als Ersatz für die A61.

Viele Grevenbroicher Berufspendler, die es jeden Morgen in Richtung Mönchengladbach sowie in den Kreis Heinsberg zieht, müssen auf der A46 bereits Sperrungen an der Abfahrt Mönchengladbach-Odenkirchen in Kauf nehmen.

(NGZ)
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