Grevenbroich Nuklear-Mediziner zeichnen Vater und Sohn für Videoclips aus

Grevenbroich · Die Radiosynoviorthese - das ist ein etwas sperriges Thema. Dieser Meinung war der 13 Jahre alte Lasse Freudenberg, als er einem Fachvortrag seines Vaters lauschte. Die Gelenktherapie mit radioaktiven Substanzen lässt sich auch verständlicher erklären, meinte der Filius. In seinem Kinderzimmer entwickelte er mit Vater Lutz ein Video im Stil der "Sendung mit der Maus" - und damit hat der Schüler den Grundstein für eine neue Aufklärungs-Kampagne gelegt. Für ihre Arbeit wurden beide jetzt im Rahmen der Europa-Jahrestagung der Nuklear-Mediziner in Hamburg ausgezeichnet. Vater und Sohn erhielten den mit 2000 Euro dotierten Aipes-Award.

 Lutz Freudenberg mit dem Videoclip seines Sohnes. Komplizierte Vorgänge werden einfach erläutert.

Lutz Freudenberg mit dem Videoclip seines Sohnes. Komplizierte Vorgänge werden einfach erläutert.

Foto: L. Berns

"Der erste Film ist gut bei den Patienten angekommen. Für den zweiten, der sich der Frage ,Wie funktioniert eine Knochenszintigraphie?' widmet, sind wir in Hamburg geehrt worden - und zwar für eine qualitativ hochwertige journalistische Arbeit im Bereich der Nuklearmedizin", sagt Professor Lutz Freudenberg, Facharzt am Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin am Kreiskrankenhaus Grevenbroich.

 Lutz und Lasse Freudenberg wurden in Hamburg für ihre Arbeit mit dem Aipes-Award ausgezeichnet.

Lutz und Lasse Freudenberg wurden in Hamburg für ihre Arbeit mit dem Aipes-Award ausgezeichnet.

Foto: J. Baldasso

Wie lassen sich Gelenkentzündungen mit der Radiosynoviorthese stoppen, was passiert bei einer Knochenszintigraphie? Fragen wie diese beantworten Vater und Sohn Freudenberg auf simple Art und Weise, in dem sie sämtliche Vorgänge im Schnelldurchgang auf eine weiße Tafel zeichnen. Ein Sprecher gibt die dazu notwendigen Erklärungen, leicht verständlich für Laien. "Das jeweilige Thema wurde auf das Wesentliche reduziert. Der Patient erfährt nur das, was ihn wirklich inte-ressiert", sagt Lutz Freudenberg. Die Filme sind auf der Videoplattform "Youtube" im Internet zu sehen, aber auch auf den Info-Seiten der Apotheken-Umschau. "Sie werden gut geklickt", sagt Freudenberg.

Dass die kurzen Clips auch bei den Kollegen ankommen, freut ihn - und dass sie preisgekrönt wurden, umso mehr. "Nachdem in den vergangenen Jahren Arbeiten aus Brüssel und Rotterdam ausgezeichnet wurden, geht der Preis jetzt erstmals nach Deutschland - nach Grevenbroich", betont Freudenberg. Ein Teil des Preisgeldes wurde genutzt, um die Filme ins Englische zu übersetzen, für den anderen kaufte sich der 13-jährige Lasse einen neuen Computer. Weitere Clips sind in Vorbereitung, unter anderem wollen Vater und Sohn die Computer-Tomographie erklären.

(wilp)
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