Grevenbroich Off-Road-Tour durch den Tagebau

Grevenbroich · Morgens mit einem Schichtleiter den Tagebau Garzweiler von RWE Power erkunden und nachmittags an einem Geländewagen-Training teilnehmen.

 Nur wenige Straßen im Tagebau Garzweiler sind asphaltiert. Neben robuster Technik ist fahrerisches Können in der Grube zwingend erforderlich.

Nur wenige Straßen im Tagebau Garzweiler sind asphaltiert. Neben robuster Technik ist fahrerisches Können in der Grube zwingend erforderlich.

Foto: Foto RWE Power

Bereits vom Aussichtspunkt am Grubenrand sehen sie gewaltig aus, aus der Nähe werden die wahren Dimensionen der Braunkohlebagger im Tagebau Garzweiler deutlich: 96 Meter hoch und 240 Meter schwer ist der größte der sechs Kolosse. Die Arbeit im 32 Quadratkilometer großen Tagebaugebiet kann ein NGZ-Leser hautnah erleben. Morgens geht es mit einem Schichtleiter auf Tour, nachmittags bietet RWE Power die Teilnahme an einem Geländewagen-Training im Tagebau Hambach an.

"Der Tagebau ist für mich ein spannender Arbeitsplatz. Mich fasziniert, wie gut wir es jede Schicht aufs Neue schaffen, unseren gewichtigen Beitrag zur deutschen Stromversorgung zu leisten", erklärt Tagebaudirektor Lutz Kunde. "Bei uns geht es rund um die Uhr, bei Wind und Wetter, werktags wie feiertags zur Sache. Das klappt nur in einem Team von Profis und mit moderner Technik", so Kunde.

Rund 1440 Mitarbeiter bauen jährlich 188 Millionen Tonnen Kohle und Abraum ab. Der größte Bagger fördert täglich so viel Kohle, dass damit eine 250 Kilometer lange Lkw-Schlange beladen werden könnte. Gute Organisation und genaues "Timing" ist gefragt, und dazu tragen die 15 Schichtleiter in der Produktion bei. Sie sind für jeweils rund 35 Kollegen - die Besatzungen der Bagger und Absetzer - zuständig. Die Schichtleiter sind viel im Tagebau unterwegs. Sie sind für die Dienstpläne und den Arbeitsschutz ebenso verantwortlich wie für die Materialdisposition und für die Störungsbeseitigung - etwa wenn zu viel Abraum einen Förderweg blockiert und der Kies weg muss.

Nur wenige Straßen im Tagebau sind asphaltiert, Lastwagen und Regen hinterlassen deutliche Spuren an Kieswegen. Steile Rampen, Kies, Sand, Schlamm, Pfützen und immer wieder Unebenheiten sind zu bewältigen - ohne Allrad nicht denkbar: "Nach der Bundeswehr sind wir Deutschlands größter Geländewagen-Käufer", erklärt RWE-Sprecher Guido Steffen. Die Geländewagen im Tagebau sind echte Arbeitspferde und haben wenig mit den chromglänzenden "SUV" zu tun, die durch die Innenstädte rollen und selten abseits der Straßen fahren.

Neben robuster Technik ist im Tagebau Garzweiler fahrerisches Können zwingend erforderlich - und das wird beim Geländewagen-Fahrtraining für RWE-Mitarbeiter im Tagebau Hambach erlernt: "Zum einen geht es um die Einstellung zum Fahren im Gelände. Wichtig ist, besonnen mit geringer Geschwindigkeit und Abblendlicht auch am Tag zu fahren", so Steffen.

Zum anderen muss die Allrad-Technik beherrscht werden, an die der Tagebau ganz andere Ansprüche stellt als der glatte Asphalt etwa auf der Autobahn. "Man muss schon mal die Differentialsperre aus- und die L-Übersetzung einschalten, um sich nicht festzufahren", schildert RWE-Sprecher Guido Steffen.

(NGZ)
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