Grevenbroich Panne bei Berufsförderungsanalyse

Grevenbroich · Laut Pascal-Gymnasium lieferte Unternehmen keine Daten. Eltern verärgert.

 Manfred Schauf: "Ärgerlich, dass das Projekt so chaotisch ablief."

Manfred Schauf: "Ärgerlich, dass das Projekt so chaotisch ablief."

Foto: Jaz

Eltern und Schulleiter Manfred Schauf sind verärgert: Im Rahmen des Landesprojekts "Kein Abschluss ohne Anschluss" zur Förderung der Berufswahlorientierung hatten 140 Schüler des Pascal-Gymnasiums an einer Potenzialanalyse teilgenommen - doch das geplante Auswertungsgespräch gab es nicht, das beauftragte Unternehmen lieferte laut Schule die Daten nicht. "Eltern erfuhren erst 48 Stunden vorher, wann Gespräche für ihr Kind stattfinden. Viele mussten Termine verlegen - und zogen dann mit leeren Händen wieder ab. Sie waren natürlich sauer", schildert Christian Albini, Vater eines Sohnes am "Pascal".

Das Gymnasium war, wie Schulleiter Schauf berichtet, vom Rhein-Kreis ausgewählt worden, um das neue Konzept zu erproben. "Eine frühzeitige Berufswahlorientierung ist ein sinnvolles Ziel, wir sind bereits seit langem dafür aktiv" , so Schauf. Zwei Tage lang dauerten kurz vor den Ferien die Potenzialanalysen, bei denen etwa Interessen und Neigungen ausgelotet wurden. An den beiden folgenden Tagen seien die Auswertungsgespräche für die Achtklässler und deren Eltern mit einem Berater vorgesehen gewesen, doch dazu kam es nicht.

"Der beauftragte Bildungsträger hatte die Daten nicht geliefert. Uns wurde gesagt, es habe eine Panne eines Kuriers gegeben. Als die Daten am ersten Tag mittags noch nicht da waren, habe ich die Veranstaltung abgebrochen und mich bei den Eltern entschuldigt", sagt Schauf. Auch die Schule habe viel Aufwand gehabt, zudem sei Unterricht ausgefallen. "Es ist ärgerlich, dass so ein Projekt beim ersten Mal so chaotisch abläuft, das hätte verantwortungsvoller durchgezogen werden", kritisiert Schauf. Die Schule habe erfahren, dass das Verfahren beendet und die Daten vernichtet worden seien. "Die Analyse war damit völlig umsonst", so Albini, der fragt, wie der Kreis mit einer solchen Firma zusammenarbeiten könne.

Beim Rhein-Kreis betont Sprecher Reinhold Jung, dass die Landes-Gewerbeförderungsstelle des NRW-Handwerks für die Analysen Unternehmen beauftrage. Der Kreis sei örtliche Koordinierungsstelle für das Projekt. Das Unternehmen, das mit der Analyse am Pascal beauftragt worden war, "erfüllte die Vorgabenaus Sicht des Kreises nicht. Die Schüler und Eltern an dieser Schule erhielten keine Auswertungen", heißt es beim Kreis, er habe eine weitere Zusammenarbeit mit dem Unternehmen abgelehnt. Auch Schauf wurde aktiv: "Wenigstens konnten wir erreichen, dass in diesem Schuljahr nicht wieder der Träger für uns zuständig sein wird", schreibt er in einem Eltern-Brief.

(cso-)
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