Grevenbroich Papier doch kostenlos zur Deponie

Grevenbroich · Nach Ärger um abgebaute Container korrigiert die Stadt ihre Gebührenangabe.

 Verpackungen in den Geschäften zu lassen, wie hier bei Reno an der Kölner Straße, dazu rät die Stadtverwaltung jetzt den Bürgern.

Verpackungen in den Geschäften zu lassen, wie hier bei Reno an der Kölner Straße, dazu rät die Stadtverwaltung jetzt den Bürgern.

Foto: Lothar Berns

Die Frage: "Wohin mit sperrigem Verpackungsmüll?" beschäftigt die Bürger hautnah. Leser-Reaktionen auf den von der Stadtverwaltung angekündigten Abbau der Papiercontainer zeigen dies. Wie gestern berichtet, sieht sich die Stadtverwaltung gezwungen, auf die wilden Müllkippen, die sich regelmäßig rund um die Containerstandorte gebildet haben, jetzt mit drastischen Maßnahmen zu reagieren.

Das wird von NGZ-Lesern allerdings heftig kritisiert, etwa so: "Zumindest Papier sollte, so wie Elektroschrott, kostenfrei abgegeben werden dürfen. Die Gebühr von zehn Euro ist eine richtiggehende Frechheit ... Es ist schade, dass es in Grevenbroich anscheinend nicht so funktioniert wie in anderen Städten Deutschlands", schreibt ein Kommentator. Ein weiterer Leser regt an: "Wie wäre es denn mal damit, die Gebühren für die Deponie abzuschaffen? Kein Wunder, dass der Müll wild entsorgt wird."

Stadtsprecherin Ines Hammelstein hatte am Donnerstag noch zum Altpapieranfall, der nicht in die Mülltonnen passt, mitgeteilt. "Die Papiermengen können auch gegen eine Gebühr von zehn Euro je Wagenladung bei der Deponie in Grevenbroich-Neuenhausen angeliefert werden." Diese Information wurde gestern aber seitens der Stadtverwaltung zurückgenommen und von Hammelstein so korrigiert: "Papier kann auch kostenfrei, sofern es sich ausschließlich um Papiermüll handelt, bei der Deponie in Grevenbroich-Neuenhausen angeliefert werden." Es bleibe aber dabei, dass die Papiercontainer bis spätestens zum Monatsende allesamt abgebaut werden, wiederholte die Stadtsprecherin. Hammelstein fordert die Grevenbroicher überdies auf, Verpackungen von gekauften Gegenständen in den jeweiligen Geschäften zu belassen. Die seien dazu verpflichtet, die Verpackungen für den Kunden kostenfrei zurückzunehmen. Ein weiterer NGZ-Leser kritisiert, die Stadtverwaltung gehe mit dem angekündigten Abbau der Container den Weg des geringsten Widerstandes - und zwar zu Lasten der Bürger. Das 2016 initiierte Pilotprojekt mit sieben Altpapier-Containern ist damit nach Auffassung der Stadt gescheitert.

(NGZ)
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