Grevenbroich Paragliderin stürzt aus neun Metern ab

Grevenbroich · Eine 45-Jahre alte, erfahrene Paragliderin ist am Donnerstag bei Kapellen abgestürzt, wurde schwer verletzt. Der Frau geht es nach Auskunft von Flugschul-Leiter Peter Nitsche aber gut. Er will nun herausfinden, wie es zu dem Unfall kam.

 Am Donnerstagnachmittag kam es zum Unfall: Aus neun Metern Höhe stürzte eine Paragliderin auf einen frisch gepflügten Acker nahe Kapellen.

Am Donnerstagnachmittag kam es zum Unfall: Aus neun Metern Höhe stürzte eine Paragliderin auf einen frisch gepflügten Acker nahe Kapellen.

Foto: Daniel Bothe

Auf dem Paragliding-Gelände zwischen Kapellen und Neuss-Holzheim ist es am Donnerstagnachmittag gegen 17.50 Uhr zu einem Unfall gekommen. Beim Landeanflug stürzte eine 45 Jahre alte Frau aus etwa neun Metern Höhe auf einen frisch gepflügten Acker und wurde schwer verletzt. Ein Rettungshubschrauber brachte sie in eine Klinik in Köln. Der Frau gehe es gut, "allerdings steht für heute Abend eine Operation an, weil sich ein Wirbel verschoben hat", erklärte Peter Nitsche, Inhaber der Langenfelder Flugschule "Flatland Paragliding", gestern.

Die Flugschule nutzt das Areal nahe der Raketenstation Hombroich zusammen mit dem Verein Sky-Team Neuss. Die Pilotin, die in Düsseldorf lebe, gehöre, wie Nitsche erklärt, dem Verein mit rund 100 Mitgliedern an, "und sie absolviert in der Flugschule viele Fortbildungen. "Ich stehe mit ihr in Kontakt", so Nitsche, der sich zurzeit in Italien befindet. "Ich bedauere den Unfall - und ich will genau wissen, wie es dazu kam, um für die Zukunft weitere solche Unfälle zu vermeiden", sagt der 56-Jährige.

Die Pilotin habe zum Abend hin "einen netten Flug" absolvieren wollen. Möglich sei, dass es beim Landeanflug "zu meteorologischen Störungen gekommen ist, dass es Luftturbulenzen gegeben hat". Auch ein Steuerfehler sei denkbar. Oft würden, so Nitsche, mehrere Faktoren zusammen beim Unfall eine Rolle spielen. Er habe bereits mit Zeugen gesprochen, "aber ich möchte auf jeden Fall erst die Version der Pilotin hören, um klären zu können, was passiert ist", sagt Peter Nitsche. Der Fluglehrer ist zugleich als Unfallsachverständiger für Hängegleiter und Gleitsegel aktiv. Zwar seien die Gleitschirmflieger mit einem Rettungsgerät, einem Fallschirm ausgerüstet, doch der sei nur wirksam, wenn sich der Pilot in einer Höhe von mindestens 40 Metern befinde.

Bei der Pilotin handelt es sich, wie Nitsche betont, um "eine erfahrene Paragliderin. Ich kenne sie als exzellente Pilotin". Die Frau habe in der Flugschule gerade "ihre Tandem-ausbildung erfolgreich absolviert. Vor einer solchen Ausbildung muss man jahrelang geflogen sein und einen Eingangstest bestehen", sagt Nitsche. Bereits im März vergangenen Jahres war es auf dem Areal zu einem Unfall gekommen. Damals war ein 47 Jahre alter Flugschüler aus Langenfeld mit seinem Gleitschirm aus etwa 20 Metern Höhe zu Boden gestürzt, wurde verletzt. "Ihm geht es wieder gut. Er will jetzt wieder mit dem Paragliding anfangen", so Nitsche.

Eine Erhebung habe ergeben, das bei dem Sport Unfälle seltener seien als etwa beim Reiten oder Fußball. "Wenn aber es zum Unfall kommt, sind die Folgen aber oft größer", so der Fluglehrer. Zudem sei die öffentliche Aufmerksamkeit bei solchen Unfällen höher.

Das weiträumige Gelände bei Kapellen ist für die Gleitflieger sehr attraktiv, weil sie dort einen sehr langen Acker zur Verfügung haben. Bei 1.200 Metern Länge ist es beim Windenstart den Gleitfliegern möglich, in eine Höhe von 400 Metern zu gelangen.

(NGZ)
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