Grevenbroich Parktickets mit dem Handy einlösen

Grevenbroich · Hauptausschuss diskutiert über Einführung eines mobilen Bezahlsystems

 An den Parkautomaten könnte bald per Handy gezahlt werden.

An den Parkautomaten könnte bald per Handy gezahlt werden.

Foto: LBER

Grevenbroich soll Vorreiter im Rhein-Kreis sein und als erste Kommune ein "Mobile Payment" für die 15 Parkscheinautomaten in der City einführen. Das wurde von der FDP-Fraktion beantragt. Autofahrern soll damit die Gelegenheit geboten werden, ihre Parkgebühren über das Mobiltelefon bezahlen zu können - also ganz ohne Kleingeld. Darüber werden am Donnerstag die Mitglieder des Hauptausschusses entscheiden.

Die Stadt hatte bereits im November zwei Systeme für die Einrichtung eines mobilen Bezahlsystems vorgestellt, die aber vom Hauptausschuss als zu teuer empfunden wurden. Nach weiteren Prüfungen wird die Verwaltung den Politikern nun ein Beispiel vorschlagen, das zurzeit in Mönchengladbach angewendet wird. Dort läuft seit Dezember vergangenen Jahres eine Testphase in Zusammenarbeit mit der Software-Firma "Sunhill Technologies".

In der Vitusstadt kann das virtuelle Parkticket per SMS oder die kostenlose Smartphone-App "TraviPay" gelöst werden. Abgerechnet werden die Parkgebühren in beiden Fällen über die Mobilfunkrechnungen oder das Prepaid-Guthaben des Kunden. Knöllchen-Schreiber können übrigens schnell überprüfen, wer ein digitales Ticket gezogen hat. Liegt kein Parkzettel hinter der Windschutzscheibe, geben sie das Kennzeichen des Autos in ihr Smartphone ein und bekommen dann eine Meldung, ob ein Parkschein angefordert wurde. Kommt die Meldung nicht, wird für den Autofahrer ein Bußgeld fällig.

Auch diese Variante gibt es nicht kostenlos. Wie der Grevenbroicher Dezernent Claus Ropertz mitteilt, werden einmalig rund 3500 Euro für das Einrichten von Handy-Parkzonen fällig - das entspricht in etwa den Kosten eines neuen Parkscheinautomaten. Zudem müssen zusätzlich 120 Euro für den Datentransfer gezahlt werden. Das virtuelle Ticket ist für den Autofahrer zwar praktisch, aber auch teuer. Für den bargeldlosen Service werden nämlich 14 Prozent der Parkgebühr sowie zusätzlich 14 Cent pro Parkvorgang berechnet. Wer für einen Euro parkt, zahlt einen "Handy-Zuschlag" von 28 Cent, also insgesamt 1,28 Euro. Die Verwaltung geht davon aus, dass jährlich 11.000 Euro durch dieses Bezahlsystem in die Stadtkasse gespült wird. Es wird aber nicht erwartet, dass sich die Gebühreinnahmen von 321.000 Euro erhöhen werden.

Ein weiteres System, das die Stadtverwaltung vorschlagen wird: das Bezahlen per EC-Karte. Das Umrüsten der 15 Automaten auf diese Bezahlart würde Kosten von 18.207 Euro verursachen.

(NGZ)
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