Grevenbroich Paten für die Hülchrather Orgel gesucht

Grevenbroich · 130.000 Euro hat der Orgelbauverein St. Sebastianus Hülchrath aus Spenden und Aktionen für die Kirchen-Orgel zusammengebracht. Nun können Bürger Patenschaften für Orgelpfeifen übernehmen, denn noch fehlen 50.000 Euro.

 Karl-Josef Wening, Maria Sander und Peter Lys (v.l.) mit einigen Orgelpfeifen, die es bei Patenschaften für größere Pfeifen gibt. Die Orgel soll auf der Empore hinten ihren Platz finden, das Rosetten-Fenster dabei sichtbar bleiben.

Karl-Josef Wening, Maria Sander und Peter Lys (v.l.) mit einigen Orgelpfeifen, die es bei Patenschaften für größere Pfeifen gibt. Die Orgel soll auf der Empore hinten ihren Platz finden, das Rosetten-Fenster dabei sichtbar bleiben.

Foto: hpr

Endspurt ist angesagt: Vor einem Jahr wurde die neue Orgel für die Kirche St. Sebastianus bestellt. Die gewaltige Summe von 130.000 Euro wurde bereits für das neue Musikinstrument gesammelt - "eine gigantische Gemeinschaftsleistung, an der viele Menschen aus Hülchrath, Mühlrath und Münchrath mitgewirkt haben", freut sich Karl-Josef Wening, Kassierer des Orgelbauvereins. Konzerte und andere Veranstaltungen wurden zugunsten der Orgel organisiert, Plätzchen gebacken. Jetzt startet eine neue Aktion "Patenschaften für Orgelpfeifen". Sie soll dazu beitragen, die noch fehlenden 50.000 Euro für den Orgelkauf zusammenzubringen. Weitere 40.000 Euro trägt das Erzbistum Köln.

"Für 35 bis 700 Euro können Spender die Partenschaft für eine ganz bestimmte der insgesamt rund 800 Orgelpfeifen übernehmen", erläutert Peter Lys, Vorsitzender des Orgelbauvereins, die Aktion. Als Gegenleistung gibt es eine Urkunde, bei größeren Spenden zudem eine alte Orgelpfeife als Geschenk. Die stammt übrigens nicht von der alten Hülchrather Orgel - Lys: "die haben wir nach Polen verkauft" -, sondern wurde von Orgelbauern zur Verfügung gestellt. "Für besonders große Spenden wird der Münchrather Künstler und Steinmetz Robert Beerscht Orgelpfeifen künstlerisch gestalten", kündigt Peter Lys an - und sieht die Kunst-Pfeifen als Geschenkidee. So schnell dürfte der Bestand an alten Pfeifen nicht ausgehen, "Wir haben rund 100 davon." Im Eingangsbereich der Hülchrather Kirche "wirbt" übrigens eine stattliche, etwa 2,50 Meter große Orgelpfeife für die Aktion. Dabei soll es aber nicht bleiben, der Orgelbauverein plant weitere Aktivitäten. So sollen im Advent wieder die berühmten Plätzchen gebacken und zugunsten der Orgel verkauft werden. Der Verein denkt auch an weitere Konzerte - mit dem neuen Seelsorgebereichsmusiker, der im Herbst nach Grevenbroich kommen wird. Überlegt wird außerdem, ein Candle-Light-Dinner im Sebastianushaus, das es schon gab, wieder zu organisieren. "Es war ein Erfolg", sagt Maria Sander, stellvertretende Vereinsvorsitzende. Für Frühjahr ist eine Bilderausstellung mit Werken der verstorbenen Künstlerin Käthe Hall geplant, die Bilder unter anderem mit Hülchrather Motiven gemalt hat.

Natürlich sind Spenden weiter gefragt. Lys freut sich über die Spendenbereitschaft. Sie reicht vom älteren Ehepaar, "das einem zehn Euro zusteckt, bis zu Sammlungen bei Geburtstagen oder Beerdigungen", erzählt er zufrieden.

Die neue Orgel wurde bei der Firma Weimbs in Hellenthal in der Eifel bestellt. "In einem halben Jahr soll der Bau starten, "die Lieferzeit beträgt etwa 30 Monate", sagt Lys.

Bis zur Aufstellung müssen Gottesdienstbesucher mit einem Provisorium, einem Harmonium, vorlieb nehmen. "Das Instrument klingt grauenhaft - damit der Schmerz groß genug ist, um für die neue Orgel zu spenden", sagt Lys lächelnd.

Wer an einer Pfeifen-Patenschaft Interesse hat, kann sich an Peter Lys unter der Telefonnummer 02182 10765 wenden. Weitere Informationen sind via www.orgelspenden. de im Netz zu finden.

(NGZ)
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