Grevenbroich Phenol-Sanierung in Gesamtschule gestartet

Grevenbroich · Etwa 3300 Quadratmeter belastete Böden werden herausgestemmt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im Sommer 2018 beendet werden.

 Harte Arbeit: Etwa 3300 Quadratmeter Estrich müssen im Anbau der Gesamtschule an der Parkstraße herausgestemmt werden.

Harte Arbeit: Etwa 3300 Quadratmeter Estrich müssen im Anbau der Gesamtschule an der Parkstraße herausgestemmt werden.

Foto: W. Piel

Die Phenol-Sanierung im Schulgebäude an der Parkstraße hat begonnen. Nachdem der komplette Anbau in den Sommerferien geräumt und die belasteten PVC-Böden entfernt wurden, wird zurzeit der bis zu zehn Zentimeter dicke Estrich auf drei Etagen herausgestemmt. Insgesamt 3300 Quadratmeter harter Arbeit liegen vor den Beschäftigten eines Fachunternehmens, das von der Stadt beauftragt wurde. "Unter dem Strich werden es etwa 800 Kubikmeter Bauschutt sein, die fachgerecht entsorgt werden müssen", berichtet Dirk Schwarz vom städtischen Gebäudemanagement. Die Container stehen schon bereit.

Im vergangenen Jahr war Phenol in mehreren Räumen des erst elf Jahre alten Schultrakts festgestellt worden. Der Stoff drang aus den grauen und gelben PVC-Bodenbelägen und sorgte für üble Gerüche im gesamten Anbau. Die Stadt entschloss sich für eine 900.000 Euro teure Total-Sanierung, die am Montag begonnen hat - und noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

"Sobald der komplette Estrich raus ist, werden sämtliche Räume im Wechsel geheizt und gelüftet, damit Phenol aus Sekundärquellen austreiben kann", sagt der städtische Sicherheits-Ingenieur Klaus Gähl. Danach sollen noch einmal Kontrollmessungen in den Klassenräumen und Fluren erfolgen. Gähl geht aber nicht davon aus, dass neben den Böden auch Decken und Wände belastet sind.

Wird kein Phenol mehr festgestellt, kann voraussichtlich noch in diesem Jahr ein neuer Zement-estrich verlegt werden. "Er braucht vier bis sechs Wochen, um komplett auszutrocknen", sagt Dirk Schwarz. "Damit kann im Januar oder Februar der neue Bodenbelag verlegt werden." PVC wird im Schulanbau aber nicht mehr verwendet. Die Stadt hat sich für einen Kunstkautschuk entschieden - "mit ,Blauer-Engel'-Zertifikat und der geringsten Emissionsklasse, nämlich eins plus", sagt Schwarz. Diesen Belag hat die Stadtverwaltung unter anderem bereits in der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule verwendet, ebenso in dem erst vor wenigen Wochen eröffneten Neubautrakt an der Parkstraße.

Sind die Malerarbeiten erfolgt und die Klassen eingeräumt, kann der Trakt wieder genutzt werden. "Nach dem jetzigen Stand werden die Arbeiten im Juni nächsten Jahres abgeschlossen sein", sagt Schwarz. Zum Beginn des Schuljahres 2018/19 kann die Gesamtschule das Gebäude wieder nutzen. Die 400 Schüler sind bereits vor Monaten in die leer stehende Realschule an der Bergheimer Straße umgesiedelt worden. Die an der Parkstraße verbliebenen Jugendlichen der Katholischen Hauptschule - die 2018 ausläuft - sollen durch die Arbeiten nicht gestört werden. "Wir haben Maßnahmen getroffen, um akustische Beeinträchtigungen zu vermeiden", sagt Dirk Schwarz.

Im Vorfeld der Arbeiten hatte Schuldezernent Michael Heesch dass die Verwaltung mit der Sanierung "das Maximum" leiste - "die nächste Stufe wäre der Abriss" des Anbaus. Die Stadt wolle mit dem gewählten Weg sicherstellen, dass keine Belastung mehr auftritt.

(NGZ)
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