Grevenbroich Platz der Republik soll attraktiver werden

Grevenbroich · Die SPD möchte einen Architekten-Wettbewerb initiieren, in dem Ideen für den Grevenbroicher Kirmesplatz gesammelt werden sollen. Die zentrumsnahe Fläche sei viel zu wertvoll, um hauptsächlich als Parkplatz genutzt zu werden.

Abgesehen von den Kirmestagen wird der Platz der Republik das ganze Jahr über als Parkplatz genutzt. Nach Meinung der SPD ist dieses zentrumsnahe Gelände aber zu wertvoll, um dort nur Autos abzustellen. "Wir müssen uns Gedanken über das Areal machen", sagt Fraktionschef Horst Gerbrand. Sein Vorschlag: Im Rahmen eines Architekten- oder Studenten-Wettbewerbs sollen Ideen für die große Freifläche an der Graf-Kessel-Straße gesammelt werden. Bedingung: Das Schützenfest muss dort wie gewohnt Anfang September über die Bühne gehen können.

CDU und SPD hatten 2015 gemeinsam beantragt, das gesamte Areal zwischen Kirmesplatz und Spielspinne neu zu überplanen und es für die Stadtgestaltung zu nutzen. Seitdem ist nichts geschehen, abgesehen von der Diskussion um eine mögliche Verlegung des Schützenfestes zum Hagelkreuz. "Mittlerweile wissen wir, dass das nicht geht", sagt Gerbrand. Nichtsdestotrotz sollte der Platz der Republik im Fokus behalten werden. "Statt eines Parkplatzes könnte dort eine Multifunktionsfläche geschaffen werden", überlegt Ratsherr Daniel Rinkert. "Zum Beispiel mit einem Parcours, auf dem sich ältere und junge Grevenbroich sportlich betätigen können - oder mit einem Platz, auf dem Konzerte stattfinden."

Intern hat die SPD über eine Verlegung des Kirmesplatzes auf das alte Bauhof-Gelände am Flutgraben und das nebenan liegende, möglicherweise in den nächsten Jahren freiwerdende Rotkreuz-Areal diskutiert - inklusive einer Budengasse, die sich in Richtung Schloss zieht. Das wäre sicherlich auch ein attraktiver Standort, doch: "Die gesamte Fläche ist immer noch viel zu klein, um dort die Kirmes unterzubringen", sagt Daniel Rinkert.

Da das Schützenfest damit am alten Ort bleiben müsse, sei eine ursprünglich ins Auge gefasste Bebauung des Platzes der Republik wohl nicht möglich. "Wir sollten ihn aber aufwerten und seine Attraktivität steigern", sagt Horst Gerbrand.

Bleibe die Kirmes an der Graf-Kessel-Straße, könne sich das nachteilig auf einen eventuellen Ausbau der katholischen Grundschule auswirken, gibt der Fraktionschef zu bedenken. Eine Standortdiskussion mit dem Ziel einer Verlagerung in die ausgelaufene Realschule an der Bergheimer Straße möchte Gerbrand zurzeit aber nicht führen. Erst gelte es abzuwarten, wie sich die Schülerzahlen entwickeln.

"Behält die Schule ihre bisherige Kapazität, sehe ich keine Probleme", meint der Wevelinghovener. Angesichts steigender Geburtenzahlen und einem bald möglichen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung rechnet Gerbrand aber damit, dass mittel- bis langfristig eine Erweiterung der Grundschule erforderlich sein könnte - dann gebe es Probleme am jetzigen Standort, weil das die Kirmes einschränke. Die Schulverwaltung müsse sich auf ein solches Szenario frühzeitig einstellen. "Einfach abzuwarten, wäre unverantwortlich", sagt der Fraktionsvorsitzende. Liege im Mai die Schulentwicklungs-Studie des von der Stadt beauftragten Büros "Lexis & Garbe" vor, müssten Fakten geschaffen werden.

Das gelte insbesondere auch für die in der Nähe der Grundschule liegende Kindertagesstätte am Hartmannweg. "Dort besteht der größte Handlungsbedarf", meint Horst Gebrand. "Nicht nur, weil es in der Stadt lange Wartelisten für Unter- und Über-Dreijährige gibt." Die städtische Kita müsse auch dringend saniert werden, was im laufenden Betrieb aber nicht möglich sei.

Also doch ein Bildungszentrum mit Grundschule und Tagesstätte in der alten Realschule? Entschieden sei da nichts, sagt Horst Gerbrand, der auch Lehrer und Eltern in die Diskussion mit einbeziehen möchte. Anfreunden mit dem Gedanken könne er sich aber schon.

(NGZ)
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