Grevenbroich Politik fordert mehr Infos zur Moschee

Grevenbroich · Kurz vor der Kommunalwahl sind die Ratsfraktionen von dem türkisch-islamischen Verein "Diyanet" mit einem Thema überrascht worden, das sie nicht auf dem Schirm hatten.

Die Glaubensgemeinschaft plant am Hammerwerk den Bau einer neuen Zentralmoschee für etwa 2000 Menschen. Konkret will sich zurzeit kaum ein Grevenbroicher Politiker zu diesem Vorhaben äußern. Durch die Bank hinweg werden aber mehr Informationen zu diesem Projekt verlangt.

"Momentan gibt es in der CDU kein Meinungsbild zum geplanten Moschee-Bau", sagt Fraktionschef Norbert Gand. Er hält es aber für notwendig, dass über dieses Vorhaben künftig nicht nur innerhalb der Parteien diskutiert wird: "Hierbei muss auch die Meinung der Bevölkerung berücksichtigt werden", betont er. Mehr Informationen zu diesem Vorhaben wünscht sich SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Gerbrand: "Derzeit gibt es lediglich eine Absichtserklärung - aber keine Pläne, aus denen ersichtlich wird, ob dieses Projekt überhaupt bauplanungsrechtlich umzusetzen ist." Aus diesem Grund hält es Gerbrand für zu "früh, um politische Statements abzugeben".

Gerade am Hammerwerk hätte es in der Vergangenheit so manche bauplanerische Hürde gegeben, gibt Carl Windler von der UWG zu bedenken: "Zu diesem Thema wird es ganz sicher noch Gesprächsbedarf geben." Bürger und Anlieger müssten in diesen Prozess auf jeden Fall eingebunden werden, betont auch Windler.

FDP-Fraktionschef Manfred Hermanns ist indes skeptisch, ob sich ein Bethaus für 2000 Menschen schon 2015 am Hammerwerk realisieren lässt. "Der neue Stadtrat wird sich erst am 3. Juli konstituieren - bis dass der erste Planungsausschuss tagt, werden Monate vergehen. In diesem Jahr wird sich da nichts mehr tun", prognostiziert er. Rolf Göckmann von den Aktiven Bürgern hält es für sinnvoll, dass die Politik rechtzeitig in die Planungen eingebunden wird: "Es geht ja hier nicht um den Bau einer Garage, sondern um ein Projekt, das von allgemeinem Interesse sein dürfte."

Grundsätzlich keine Bedenken gegen einen Moschee-Bau hat Dirk Gawlinski von den Grünen: "Der Verein sollte allerdings seinen Platzbedarf nachweisen", erklärt er. Thomas Bovermann (Freie Bürger) begrüßt die Pläne am Hammerwerk: "Es wäre schön, wenn sie realisiert werden könnten", meint er.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort