Grevenbroich Politik soll Frimmersdorf-Plan beschließen

Grevenbroich · Der Planungsausschuss befasst sich mit dem Programm für den Dorfplan Frimmersdorf. Noch steht nicht fest, was wann von den elf Punkten realisiert wird. Größte Priorität hat laut Dorfkonferenz-Teilnehmern ein Kreisel in der Ortsmitte.

Viele Monate hatten Frimmersdorfer sich mit ihrem Ort auseinandergesetzt, Vorschläge für die Weiterentwicklung erarbeitet. Im Planungsausschuss morgen, 18 Uhr (Bernardussaal), stellt Nathalie Franzen den Abschlussbericht und das Aktionsprogramm mit elf Punkten vor. Sie hatte als Dorfplanerin die Arbeit am Dorfentwicklungsplan betreut. "Wenn der Stadtrat den Plan beschlossen hat, ist unsere Arbeit getan, dann kann es an die Umsetzung gehen", sagt sie. Der dringlichste Wunsch der Teilnehmer bei der Dorfkonferenz: Ein Kreisverkehr auf der heutigen Kreuzung an der Sparkasse.

Doch noch steht nicht fest, was wann realisiert wird. Der Dorfentwicklungsplan "ist kein Plan, der eine Rechtsverbindlichkeit wie zum Beispiel ein Bebauungsplan" habe, erläutert Dezernent Claus Ropertz. Die von Bürgern erarbeiteten Projekte und gesetzten Prioritäten hätten eine "gewisse Bindungswirkung". Die Kommune könne aber von den Prioritäten abweichen. "Bei dem Aktionsprogramm handelt es sich um eine Ideensammlung", erklärt Ausschussvorsitzender Wolfgang Kaiser (CDU). "Für die Umsetzung ist ein hohes Engagement der Dorfgemeinschaft nötig, außerdem sollten für Projekte Sponsoren gesucht werden." Und Kaiser betont: "Die Stadt wird aus finanziellen Gründen nicht alle Punkte im Plan umsetzen können."

Viel Geld kostet der von Frimmersdorfern gewünschte Kreisverkehr (Am Stüßgesend/Auf dem Leuchtenberg). Die Kreuzung dort ist schwer zu überblicken. Einen Plan für den Kreisel gibt es seit 2009, 220 000 Euro wurden damals als Kosten ermittelt. Ebenfalls teuer (etwa 340 000 Euro) würden die barrierefreie Gestaltung des Bahnhofs und seine Anbindung ans Busliniennetz. "Derzeit nicht leistbar", lautet der Kommentar der Verwaltung. Preiswerter (40 000 Euro) würde die Neugestaltung des Alten Rathausparks (Auf dem Pesch) mit Sitzbänken, Pergola und barrierefreiem Zugang, Bürger könnten dabei mithelfen. Bauliche Veränderungen - ein niveaugleicher Ausbau - werden für die Erft- und Frankenstraße gewünscht. Enge Gehwege machen die Benutzung für Passanten mit Rollator oder Kinderwagen schwer. Auch eine Neuordnung des Parkverkehrs etwa im Bereich Erft-/Unterbruchstraße steht auf der Liste.

Noch keine Lösung gibt es für ein anderes Anliegen: Nach dem Erfthallen-Abriss wird nach wie vor ein Versammlungsraum für mehr als 150 Menschen vermisst. Für Treffen bis 100 Personen steht bald der Saal im neuen Pfarrheim zur Verfügung.

Nicht überall ist die Stadt allein gefragt. "Wichtig sind Projekte, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken", betont Franzen. Von Kräften im Ort selbst zu verwirklichen sind etwa eine Dienstleistungsbörse und ein Generationentreff. "Das von Frimmersdorfern organisierte Sommerfest 2014 war ein Schritt in diese Richtung", so Franzen. Gruppen und Jugendliche könnten auch aktiv werden, um mehr Jugendangebote zu schaffen, etwa eine Skaterfläche am Sportplatz. Und bei der Aufwertung der Erftaue für die Naherholung mit Bänken und einem Trimm-Dich-Pfad könnten Sponsoren mithelfen.

(NGZ)
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