Grevenbroich Politik verärgert über Kosten für Wache

Grevenbroich · Quer durch die Fraktionen gibt es reichlich Gesprächsbedarf zum geplanten Um- und Ausbau der Feuerwache an der Lilienthalstraße. Die Verwaltung kalkuliert mit 1,2 Millionen Euro Mehrkosten als geplant. Das wirft Fragen auf.

 Die Feuerwache an der Lilienthalstraße ist in die Jahre gekommen. Die Feuerwehr braucht modernere und erweiterte Räume. Doch statt ursprünglich 8,9 Millionen Euro, soll die Maßnahme nun mehr als 10,1 Millionen Euro kosten.

Die Feuerwache an der Lilienthalstraße ist in die Jahre gekommen. Die Feuerwehr braucht modernere und erweiterte Räume. Doch statt ursprünglich 8,9 Millionen Euro, soll die Maßnahme nun mehr als 10,1 Millionen Euro kosten.

Foto: MR

Im Stadtrat wird es morgen Abend mit Blick auf den geplanten Um- und Ausbau der Feuerwache an der Lilienthalstraße eine Menge Gesprächsbedarf geben. Grund sind die von der Verwaltung im Sachstandsbericht jetzt vorgelegten Mehrkosten von rund 1,2 Millionen Euro. Begründet wird der Kostenanstieg in dem Papier aus dem Rathaus hauptsächlich mit der seit 2012 - damals fasste der Rat den Grundsatzbeschluss für den Feuerwache-Umbau - erhöhten Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) sowie mit ebenfalls gestiegenen Materialkosten. Dazu haben die Politiker quer durch die Fraktionen allerdings Fragen.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser betont, dass seine Partei die Notwendigkeit des Um- und Ausbaus der in die Jahre gekommenen Feuerwache zwar sehe und die Kameraden auch nach wie vor unterstütze. "Da muss etwas getan werden", stellt Kaiser klar. Die Mehrkosten - 2012 wurde die Maßnahme noch mit 8,9 Millionen Euro, jetzt mit mehr als 10,1 Millionen Euro veranschlagt - allerdings hätten in seiner Fraktion für "Erstaunen" gesorgt. "Die HOAI sowie gestiegene Materialkosten können kaum alleine für eine solche Teuerung sorgen", sagt Kaiser. "Da muss die Verwaltung einige Dinge erklären."

Auch bei der SPD gibt es Klärungsbedarf. Stadtverbandsvorsitzender Daniel Rinkert kündigt Fragen zum Thema an. SPD-Fraktionsvize Holger Holzgräber betont, dass in der Fraktion vor der Ratssitzung noch Gespräche geführt werden. "Die Feuerwehr braucht neue Räume. Das ist unstrittig. Aber für die jetzt gehandelte Summe bekommt man ja im Grunde einen Neubau." Dieter Dorok (Grüne) stellt die Frage, wie sich die gestiegenen Kosten in Einklang mit dem Haushaltssicherungskonzept bringen lassen. "In der Feuerwache muss sich etwas tun. Aber das Geld wird anderswo fehlen - da stellt sich die Frage, ob sich die Kosten nicht reduzieren lassen", meint Dorok.

FDP-Fraktionschef Markus Schumacher stellt prinzipielle Fragen. "Wenn alle Planungen zu kommunalen Bauvorhaben in der Endabrechnung stets deutlich teurer werden als geplant, dann muss der Prozess der Planung grundsätzlich hinterfragt werden", sagt er. "Mit Blick auf andere Großprojekte wie das Schlossbad kann einem da ja angst und bange werden."

Klar scheint, dass die Fraktionen auch intern im Nachgang zur morgigen Ratssitzung noch eine Menge zur neuen Feuerwache zu besprechen haben. Dass es bei den 8,9 Millionen Euro, die 2012 für Umbau und Erweiterung des Gebäudes aus dem Jahr 1981 veranschlagt wurden, nicht bleiben würde, hatte beim Fassen des Grundsatzbeschlusses schon mancher Ratsherr düster geahnt. Der damalige CDU-Fraktionschef Norbert Gand zum Beispiel hatte seinerzeit gewarnt, dass durch zu hohe Kosten andere, erforderliche Baumaßnahmen blockiert werden könnten. Für diese Warnung hatte er damals in der Ratssitzung zum Teil harsche Kritik einstecken müssen.

Einig sind sich die Politiker unabhängig von der Kostendebatte allerdings, dass die Feuerwehr neue Räume benötigt.

(NGZ)
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