Grevenbroich Politiker fahnden nach Bänken im alten Bauhof

Grevenbroich · WGV-Chef Baumgardt öffnete für Ratsmitglieder die seit dem Frühjahr verlassenen Betriebsgebäude am Flutgraben.

 Alle Regale leer: Auf der Suche nach den verschwundenen Marktplatz-Bänken sind die Politiker im alten Bauhof nicht fündig geworden.

Alle Regale leer: Auf der Suche nach den verschwundenen Marktplatz-Bänken sind die Politiker im alten Bauhof nicht fündig geworden.

Foto: Berns

Der vom Ersten Beigeordneten Michael Heesch eingesetzte "Untersuchungs-Ausschuss" hat kein Licht ins Dunkle gebracht. Obwohl die Politiker sämtliche Hallen und Container auf dem ehemaligen Bauhof-Gelände am Flutgraben durchsuchten, fanden sie keine Spur von den sieben Sitzbänken, die einst auf dem Markt gestanden haben. "Wir müssen uns allmählich mit dem Gedanken vertraut machen, dass Diebe sie vom Platz vor dem Rathaus gestohlen haben", sagte Heesch nach dem Ortstermin.

Grevenbroich: Politiker fahnden nach Bänken im alten Bauhof
Foto: Berns Lothar

Der war zustande gekommen, nachdem Ratsfrau Martina Suermann die Vermutung geäußert hatte, dass Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe die Metallbänke abgebaut und beim Umzug nach Noithausen im alten Bauhof vergessen haben könnten. Heeschs Angebot an alle Fraktionen, am Flutgraben einfach mal nachzugucken, dürfte den Chef der Wirtschaftsbetriebe zumindest zu einem leisen Fluchen veranlasst haben. Nicht etwa, weil sich Rainer Baumgardt einer Schuld bewusst war - sondern: "Alle Schlüssel zu den Gebäuden lagen unbeschriftet in einer großen Kiste. Es war eine echte Herausforderung, sie den jeweiligen Türen zuzuordnen."

Viel Aufwand für wenig Interesse. Denn kurz vor der Fahndung nach den Bänken sagten SPD und FDP ab, ebenso UWG und FBG. Lediglich Vertreter von CDU (René Kaiser) und "Mein Grevenbroich" (Thomas Wiedenhöfer) beteiligten sich an der Spürhund-Aktion, die zeitweise nichts für empfindliche Nasen war. Vor allem der Keller unter der ehemaligen Fahrzeughalle verströmte einen Duft nach Fäulnis, der Erinnerungen an eine modrige Gruft weckte. Die Tonnen mit einer undefinierbaren Flüssigkeit, die in einer Ecke der Werkstatt stehen, ließen die Ermittler lieber links liegen. "Besser mal nicht anpacken", mahnte Heesch zur Vorsicht.

Ansonsten fanden die Schnüffler auf dem 7000 Quadratmeter großen Gelände überwiegend leere Hallen vor, die sich in einem miserablen Zustand befinden - und deutlich machen, unter welchen Bedingungen die Wirtschaftsbetriebe bis 2015 arbeiten mussten. "Ich wundere mich darüber, wie schnell man das verdrängt, wie schlimm es hier einmal war", sagte Rainer Baumgardt.

Eine Bank wurde im hintersten Winkel des alten Bauhofs dann doch noch gefunden. Die war allerdings aus Holz und zudem leicht verwittert. "Die ist höchstens noch für den Garten zu gebrauchen", urteilte der WGV-Chef.

(NGZ)
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