Grevenbroich Protest gegen Lkw-Parkplatz an der A 46

Grevenbroich · Der Ausbau der Lkw-Parkplätze auf der Raststätte Vierwinden-Nord könnte massive Auswirkungen auf Hemmerden haben. Das befürchtet der Verein "Dorfgestaltung". Er stellt Forderungen an den Landesbetrieb Straßen NRW.

 Doris Tietz, Vorsitzende des Vereins "Dorfgestaltung", und ihr Stellvertreter Michael Lüke haben die Pläne für den Ausbau der Raststätte studiert. Sie befürchten, dass es zu Lärmproblemen in Hemmerden kommen wird.

Doris Tietz, Vorsitzende des Vereins "Dorfgestaltung", und ihr Stellvertreter Michael Lüke haben die Pläne für den Ausbau der Raststätte studiert. Sie befürchten, dass es zu Lärmproblemen in Hemmerden kommen wird.

Foto: Lothar Berns

Der Landesbetrieb Straßen NRW will in den nächsten Jahren zwölf Millionen Euro in den Ausbau der beiden Raststätten Vierwinden investieren. Insbesondere die Pläne für die in Fahrtrichtung Jüchen liegende Anlage Nord sorgen aktuell für Unruhe in Hemmerden. Da die Zahl der Lkw-Stellplätze von 18 auf 88 erhöht werden soll, befürchtet der Vorstand des Vereins "Dorfgestaltung", dass es künftig zu massiven Lärmproblemen in den Wohnlagen kommen wird. Vorsitzende Doris Tietz und ihr Stellvertreter Michael Lüke haben eine Unterschriften-Aktion initiiert. Es soll eine breite Front für mehr Lärmschutz aufgebaut werden.

"Wir haben die Pläne genau studiert - und waren überrascht", sagt Doris Tietz: "Denn in dem beiliegenden Schallschutzgutachten werden zwar die nahe der Raststätte liegenden fünf, sechs Häuser am Lindenhof erwähnt, nicht aber das restliche Hemmerden." Da der Verein "Dorfgestaltung" der Meinung ist, dass ein Großteil des Ortes von den Auswirkungen des Parkplatzes betroffen sein wird, will er sein Veto gegen die Planung einlegen.

"Wir wollen die Stellfächen nicht verhindern", stellt die Vorsitzende klar: "Vielmehr geht es uns darum, dass unser Dorf nicht noch mehr unter dem Krach der A46 leidet." So fordert der Verein "Dorfgestaltung" den Landesbetrieb auf, die zwischen Autobahn und Raststätte geplante, rund 300 Meter lange Lärmschutzwand zu verlängern. Sie soll an die Lärmschutzwand anknüpfen, mit deren Bau in diesem Frühjahr in Höhe der Firma "Marmor Otto" begonnen wird.

Eine weitere Forderung der Hemmerdener: Der hinter dem Lkw-Parkplatz vorgesehene Erdwall soll nicht wie geplant zwei, sondern 2,60 Meter hoch werden. "Damit hätte er genau die Höhe des Walls, der vor den Stellflächen geplant ist, um die Lastwagenfahrer während ihrer Ruhezeiten vor dem Autobahnlärm zu schützen", betont Doris Tietz. Die Höhe hält der Vorstand des Vereins für gerechtfertigt - denn: "In der Nacht von Sonntag auf Montag werden dort 88 Lastwagen die Raststätte verlassen, da wird es zu einem massiven Geräuschangriff auf unser Dorf kommen", so die Vorsitzende.

Nicht einverstanden zeigt sich der Verein mit der Ortswahl für die Ausgleichsflächen, die für den 35 000 Quadratmeter großen Parkplatz geschaffen werden sollen. "Sie sind in Holzheim geplant, nicht in Hemmerden", ärgert sich Tietz. Ihre Ansage an den Landesbetrieb: Der Ausgleich soll ortsnah geschehen - und zwar in Form eines Grüngürtels, der schon im Dorfentwicklungsplan vorgesehen war.

Laut Stadtverwaltung endet die Einwendungsfrist gegen die Pläne am 24. Februar. Bis dahin wollen Tietz, Lüke und ihre Mitstreiter möglichst viele Unterschriften in Hemmerden sammeln, um ihre Forderungen zu unterstreichen. Vorher will der Verein ausführlich über das Projekt und seine möglichen Auswirkungen auf Hemmerden informieren. Der Termin steht fest: Freitag, 20. Februar, 20 Uhr, in der Gaststätte "Zum Burggrafen".

(NGZ)
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