Grevenbroich Puppen sind die Lieblings-Models des Fotokünstlers

Grevenbroich · Udo Bechmann (50) stellt seine fotografischen Arbeiten in der Produzentengalerie Judith Dielämmer vor.

 Der ehemalige Grevenbroicher Udo Bechmann stellt bis zum 30. Juni seine Arbeiten in den Galerieräumen an der Alten Bergheimer Straße 7 aus.

Der ehemalige Grevenbroicher Udo Bechmann stellt bis zum 30. Juni seine Arbeiten in den Galerieräumen an der Alten Bergheimer Straße 7 aus.

Foto: G. Salzburg

Er hat einst in Grevenbroich gelebt, später in Düsseldorf studiert und arbeitet heute als Texter und Creativ-Director in Köln: Udo Bechmann kann aber nicht nur mit der Sprache jonglieren. In der Galerie Judith Dielämmer zeigt er Fotos, die verblüffen - weil es sich bei den Menschen, die auf den Bildern zu sehen sind, ausschließlich um Puppen handelt.

Udo Bechmann (50), der früher auch professioneller Fotograf war, arbeitet mit Kunststoff-Puppen als Hauptdarsteller. Im hinteren Galerieraum sind die inszenierten Fotos zu sehen, es sind zum Teil komplexe und fast immer sehr ungewöhnliche Szenen. Die Schaufensterfiguren sind Teil einer kleinen, vor Fantasie überbordenden Welt, Erzähler von Geschichten, die bizarr sind, die das Leben so oder so ähnlich aber schreiben kann. Eine der Figuren haut mit einem Holzhammer auf die Tasten eines Klaviers, eine der Puppen frisst aus einem Napf wie ein Hund, während Herrchen - oder Frauchen? - am Tisch sitzt.

Udo Bechmann lässt sich gerne von Filmen inspirieren. Er überspitzt gerne, wenn er das, was er gesehen hat, mit seiner Fotografie umsetzt. Im vorderen Raum der Galerie zeigt der Künstler vor allem Aufnahmen mit Motiven, die ihm bei Schaufensterbummeln aufgefallen sind. Die Puppen sind hier unangefochtene Hauptdarsteller. Erstaunlich: Auch die makellose Schönheit mit langem dunklen Haar ist nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Kunststoff. Und auch die Herren mit ihren athletischen Körpern und den scharf geschnittenen Gesichtern sind nicht echt.

Udo Bechmann hat sich mitunter von den Skulpturen des Künstlers Erwin Wurm inspirieren lassen, so hat eine Figur eine Wollkugel als Kopf, eine Frau einen kunstvollen Kopfschmuck aus Federn. Auch sie sieht aus wie ein Wesen aus Fleisch und Blut, deren kleine Fehler gekonnt übertüncht wurden.

(NGZ)
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