Grevenbroich "Regen-Gebühr": Schlechte Luftbilder sorgen für Verwirrung

Grevenbroich · Das Garten-Trampolin und der Gummi-Pool von Uwe Holl sind offenbar kein Einzelfall. Das belegten Leseranrufe gestern in unserer Redaktion. Auch andere Grevenbroicher kritisieren falsche Darstellungen auf ihren Berechnungsbögen für die Niederschlagswassergebühr. Toni Wirtz aus Neurath etwa beklagt, dass ein Sandkasten in seinem Garten von der Stadt als versiegelte Fläche deklariert wurde. "Gleiches gilt für 150 Quadratmeter Kieselsteine, die auf meinem Grundstück liegen", sagt Wirtz. Seinem Zugkollegen in Frimmersdorf sei ähnliches passiert: Dort wolle die Stadt für zwei nach oben hin abgedeckte Regentonnen kassieren. NGZ-Leser Georg Cremer aus Neukirchen beklagt, dass ein Gartenteich - mitten auf seinem Rasen gelegen und ohne Zu- und Ablauf versehen - als "versiegelt" erkannt worden sei. "Hoffentlich wird er sich nicht im nächsten Bescheid über Grundbesitzabgaben kostenpflichtig wiederfinden", meint er. Und ein Leser aus Allrath, der namentlich nicht genannt werden möchte, ärgert sich, dass ihm sein Gartenpavillon aus Zeltstoff als zehn Quadratmeter versiegelte Fläche angerechnet werden soll. Auch im Internet, auf NGZ-Online, gab es Hinweise auf "Huddel" bei den Berechnungsbögen: So sei etwa ein Caravan ebenso als befestigte Fläche identifiziert worden wie ein Himbeerbeet. Kritik gab es auch daran, dass die Hotline der Stadt stets besetzt sei.

Nach Information aus dem Rathaus seien auf manchen der 2013 aufgenommenen Luftbildern, die zur Datenerhebung genutzt wurden, bestimmte Details nicht zu erkennen. Daher könne es zu Verwechslungen kommen. Der Wevelinghovener CDU-Chef Uwe Holl fragt sich nun: "Können rechtskräftige städtische Bescheide auf der Basis von offensichtlich schlechten Fotos erlassen werden?"

(wilp)
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