Grevenbroich Rhein-Kreis-Kliniken jetzt gemeinnützige GmbH

Grevenbroich · Die Rhein-Kreis Kliniken mit ihren beiden Krankenhäusern in Grevenbroich und Dormagen wurden jetzt in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH in das Handelsregister eingetragen. Bisher waren die beiden Kreiskrankenhäuser als Eigenbetrieb geführt worden. Die Geschäftsführung Sigurd Rüsken, Patricia Mebes und Hubert Quadflieg unterrichteten umgehend die Klinik-Mitarbeiter, die mit der GmbH-Gründung fortan einen neuen Arbeitgeber haben.

Der Rhein-Kreis Neuss bleibt aber weiterhin 100-prozentiger Gesellschafter, betont die Geschäftsführung. Anfang des Jahres soll die Erweiterung der gGmbH durch Einbringung der Seniorenhäuser Korschenbroich und Lindenhof in Grevenbroich erfolgen, heißt es in einer Pressemitteilung.

"Wir sind weiter auf Kurs, eine quantitative und qualitative medizinische Versorgung unserer Bevölkerung dauerhaft sicherzustellen. Die GmbH-Gründung hat uns dabei einer ins Auge gefassten Fusion mit der Lukaskrankenhaus GmbH einen großen Schritt näher gebracht", sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Mit der neuen Rechtsform wurde ein Auftrag des Kreistages erfüllt, der sich im Juni mit breiter Mehrheit von CDU, FDP, UWG/Die Aktive, FdB, Piratenpartei und Zentrum für eine gGmbH-Gründung ausgesprochen hat, um den Weg für eine mögliche Fusion mit der Städtische Kliniken Neuss Lukaskrankenhaus GmbH vorzubereiten. "Ich bin überzeugt davon, dass das öffentlich-rechtliche Krankenhaus die beste Lösung für Patienten und Mitarbeiter ist. Im Fokus aller Überlegungen steht schließlich neben der Versorgung von rund 230.000 Patienten pro Jahr an allen Standorten die Sicherung von mehr als 2700 Arbeitsplätzen", führt der Landrat weiter aus.

Ein gemeinsam von Stadt Neuss und erm Rhein-Kreis in Auftrag gegebenes Strukturgutachten hatte zuvor klargestellt, dass eine qualitätsorientierte medizinische Versorgung im Rhein-Kreis Neuss langfristig möglich und das Leistungspotenzial der Standorte in Grevenbroich, Dormagen und Neuss durchweg positiv zu bewerten ist. Die Analyse belegt aber, dass das Lukaskrankenhaus und die Rhein Kreis Kliniken als einzelne Betriebe zu klein sind, um langfristig gesehen eine wohnortnahe medizinische Infrastruktur für die Menschen im Einzugsgebiet des Rhein-Kreises Neuss aufrechterhalten zu können. Eine bloße Kooperation der Krankenhäuser wäre nach Ansicht der Gutachter eine zu lockere Bindung gewesen, um das anvisierte Ziel zu erreichen. "Lediglich durch eine Fusion der Krankenhäuser kann dieses künftig in einem Dreieck der medizinischen Versorgung flächendeckend gewährleistet werden", meinen Experten. Deshalb böte sich die historische Chance, einen kommunalen Verbund zu bilden, der zu den Top 10 der kommunalen Krankenhäuser Deutschlands zählen würde.

(NGZ)
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