Grevenbroich Rockstar Wolf Maahn begeistert Fans in der Villa Erckens

Grevenbroich · "Unter einem großen Himmel" lautet die aktuelle Herbsttour von Wolf Maahn - und es mag verwundern, dass ein deutscher Rockstar, der seit vier Jahrzehnten im Geschäft ist und in einer Liga mit Herbert Grönemeyer spielte, eine vergleichsweise kleine Location wie das Grevenbroicher Museum besucht.

 Im Museum gab es ein Wiedersehen mit Wolf Maahn,

Im Museum gab es ein Wiedersehen mit Wolf Maahn,

Foto: Stadt

"Ich war vor einigen Jahren schon in der Villa Erckens und habe die aufmerksame, dichte Atmosphäre in Grevenbroich sehr genossen", gibt der 61jährige Künstler zu Protokoll. Und erneut zieht er den seit Wochen ausverkauften Zuschauerraum in der Villa Erckens vom ersten Song an in seinen Bann.

Der Linkshänder, der Rechtshändergitarren einfach umdreht, glänzt mit funkigen Akkorden, einer groovenden Stompbox und poetisch-kritschen Texten, die er mit geschlossenen Augen bedeutsam intoniert. Seine Fans übernehmen schnell den Chorgesang von "Rosen im Asphalt", "Irgendwo in Deutschland", "Setz die Segel" oder vom Klaus-Lage-Hit "Monopoli", den der gebürtige Berliner einst für den Kollegen komponierte. Psychodelische Konzertteile mit verfremdeten Sounds, elegischem Gesangsdelay und einer aufwändig-inszenierten Lichtshow sorgen zuweilen für entrückte Stimmungslagen in der Stadtparkvilla. Politische Statements gegen Rechtsradikale und Hyper-Kapitalismus bleibt der charismatische Wahl-Kölner nicht schuldig - genauso wenig wie sensible Liebeslieder ("Total verliebt in Dich", Gelobtes Land") und Reggae-inspirierten Deutschrock.

Unter dem Musik-Motto "Helden der 80er" konnte die Grevenbroicher Kulturverwaltung somit ein weiteres Highlight mit einem authentischen Songwriter verbuchen, der auf eine ambitionierte und wechselvolle Vita, die in der Zeit von Neonfarben und Schulterpolstern begann, verweisen kann. Maahn ist aber nach wie vor ein kreativer und umtriebiger Kopf, der sich nicht auf seinen alten Hits mit den "Deserteuren" ausruht und immer wieder neue Alben produziert. Mit ihm muss man in der deutschen Musikszene nach wie vor rechnen.

(NGZ)
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