Grevenbroich "Rollendes Bürgerbüro" ist zu teuer für die Stadt

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich nimmt aus Kostengründen Abstand von der geplanten Einführung des "rollenden Bürgerbüros" - zumindest, so lange sie die Einführung finanziell alleine stemmen müsste. "Es wäre eine freiwillige Leistung, die wir uns mit Blick auf die Haushaltssituation nicht leisten können", sagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Die Verwaltungschefin wird das Thema aber mit in die nächste Bürgermeisterkonferenz nehmen und ausloten, ob sich ein solcher Service in Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen umsetzen lässt.

Grundgedanke des von der SPD angeregten Angebots: Für Senioren oder Menschen mit Behinderung könnte ein "Mobiler Verwaltungs-Service" auf Wunsch auch Hausbesuche anbieten. Dabei sollten die Mitarbeiter des Bürgerbüros alle erforderlichen Geräte in einem speziellen Bürger-Koffer mitbringen - vom Notebook über Scanner bis hin zum Fingerprint-Sensor. Ein solcher Koffer wird von der Bundesdruckerei angeboten und kann für 3000 Euro im Jahr gemietet werden. Aber dieses Geld hat die Stadt nicht.

Im Hauptausschuss wurde Bürgermeisterin Ursula Kwasny damit beauftragt, das Gespräch mit den Nachbarstädten zu suchen. Dafür hatte sich unter anderem Grünen-Fraktionschef Dirk Gawlinski stark gemacht. "Vielleicht ist die Einführung ja so doch noch machbar." Falls dem so ist, soll das Angebot zunächst in eine Testphase gehen. Dabei muss jedoch zunächst der Bedarf ermittelt werden. Beigeordnete Barbara Kamp hatte im Vorfeld darauf hingewiesen, dass zum Beispiel die Stadt Recklinghausen einen solchen Service bereits anbiete - er dort aber nur 14 Mal im Monat genutzt werde.

(abu)
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