Grevenbroich "Roots Queen" holt Reggae in die Heimat

Grevenbroich · Die Grevenbroicherin Birgit Pydde hat von 2007 bis 2010 auf Jamaika gelebt. Als Sängerin nennt sie sich "Roots Queen" - und macht Reggae.

 Birgit Pydde veröffentlicht unter dem Künstlernamen "Roots Queen" in Kürze ihre neue Single "Mother Earth".

Birgit Pydde veröffentlicht unter dem Künstlernamen "Roots Queen" in Kürze ihre neue Single "Mother Earth".

Foto: Roots Queen

Als Birgit Pydde alles hinter sich gelassen hat, findet sie endlich ihre Bestimmung: Ende 2006 kündigt die Grevenbroicherin ihren Job, ihre Wohnung, ja: alles, was sie noch an Deutschland fesselt. Sie kauft ein One-Way-Flugticket nach Jamaika, es soll ihr Ticket in ein neues Leben sein. Acht Jahre später ist sie zweifache Mutter, seit 2010 lebt sie wieder in Grevenbroich. "Die Stadt wird mein Lebensmittelpunkt bleiben", sagt sie. Und doch hat Birgit Pydde keine Rolle rückwärts vollzogen, sie ist nicht gescheitert. "Jamaika ist großartig, ich werde immer wieder dorthin zurückkehren", sagt sie. Man kann ihre Leidenschaft für die Karibik-Insel auch hören: Birgit Pydde macht Reggae-Musik, ziemlich gute sogar, in Kürze soll ihre neue Single "Mother Earth" erscheinen. Als Sängerin hat sich Pydde den Künstlernamen "Roots Queen" zugelegt.

Das passt. Roots, die Wurzeln, sind schließlich genau das, was sie seinerzeit gesucht hat, als sie Deutschland hinter sich ließ. "Nach der Schule war ich mir nicht sicher, was ich eigentlich im Leben machen möchte", sagt Birgit Pydde. Auf dem "Summer Jam"-Festival entbrannte ihre Liebe zu jamaikanischer Musik. Als sie ihre Ausbildung zur Speditionskauffrau machte und später in diesem Bereich arbeitete, verbrachte sie ihren gesamten Jahresurlaub auf Jamaika. "Ich hatte ein gutes, ein schönes Leben in Deutschland - aber irgendetwas fehlte", sagt sie. Also packte Birgit Pydde die Koffer. Weg aus der alten Heimat, rüber in eine andere Welt.

Von 2007 bis 2010 lebte die Grevenbroicherin in der Kleinstadt Ocho Rios im Norden Jamaikas. Rund zwei Stunden sind es von dort mit dem Auto in die Hauptstadt Kingston. Es ist ein einfaches Leben, das sie auf der Insel führte. "Ich habe die Wäsche von Hand gewaschen und traditionell Kochen gelernt", sagt sie. "Ursprünglicher" sei alles gewesen. Ein Leben "back to the roots", zurück zu den Wurzeln, näher am Wesentlichen, raus aus der High-Tech-Welt. "Ich habe das als Bereicherung empfunden. Dieses Ursprüngliche fehlt einem ja häufig." In dieser Zeit hat Pydde angefangen, ihre Songs zu schreiben. Doch mit der Veröffentlichung ihres ersten Albums "Powerful Energy" klappte es erst 2013. Da lebte sie schon wieder in Grevenbroich.

Produziert wurde das Album auf Jamaika. Auch das Video zur ersten Single "Feeling Free", das zum Beispiel bei YouTube zu sehen ist, wurde dort gedreht. Mit ihrer Musik bewahrt sich die "Roots Queen" einige jener Wurzeln, die sie auf der Heimatinsel des Reggae fand. Sie hilft ihr, das Lebensgefühl - die "Vibes", wie sie sagt - mitzunehmen. Um ihre Musik kümmert sie sich derzeit auch verstärkt. Vor kurzem stand sie bei einem Reggae-Festival in Burtenbach (Bayern) auf der Bühne, am 29. August tritt sie ab 19 Uhr bei der "Nachtmusik" in der Lutherkirche, Konstantinstraße 226, in Mönchengladbach-Giesenkirchen auf. "Weitere Konzerte sind geplant. Ich hätte wirklich große Lust auf ein Heimspiel in Grevenbroich."

(NGZ)
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