Grevenbroich Rund 500 Quadratmeter Glas fürs neue Bad

Grevenbroich · Große Schiebe-Elemente sollen künftig einen nahtlosen Übergang zwischen der Liegewiese und den Becken im Inneren des Schlossbades ermöglichen. GWG erfüllt damit eine politische Forderung.

 An der Glasfront des Schlossbades werden zurzeit vier Schiebe-Elemente montiert. Sie werden im Sommer zur großen Liegewiese hin geöffnet.

An der Glasfront des Schlossbades werden zurzeit vier Schiebe-Elemente montiert. Sie werden im Sommer zur großen Liegewiese hin geöffnet.

Foto: L. Berns

Das neue Schlossbad wird mit Fenstern ausgerüstet. In den vergangenen Tagen ist eine insgesamt 500 Quadratmeter große Glasfassade eingebaut worden. Sie sorgt dafür, dass die Becken-Landschaft im Inneren mit natürlichem Licht durchflutet wird. Eine Besonderheit: Zum Alten Schloss hin werden zurzeit vier große Schiebe-Elemente aus Glas installiert. Sie sollen bei schönem Wetter geöffnet werden, so dass künftig ein nahtloser Übergang zwischen der Liegewiese vor und den Schwimmbecken im Bad möglich ist.

"Diese Elemente sind etwas Außergewöhnliches, sie werden in deutschen Bädern nur selten eingebaut", sagt Michael Freese (49), kaufmännischer Projektleiter beim Bad-Investor GWG Kommunal. Die Konstruktion sei dementsprechend kompliziert gewesen. "Die Architekten haben immerhin drei Monate lang daran getüftelt, bis dass das jetzige Modell stand", betont Freese. Das Ergebnis könne sich nicht nur sehen lassen - es erfülle auch eine Forderung des Stadtrates, der auf eine großzügige Öffnung zu den Freiflächen hin bestand.

Die zum Schloss hin weisende Glasfassade ist am tiefsten Punkt vier, an der höchsten Stelle sieben Meter hoch. An der Südwestseite - mit Blick auf den Sparkassen-Bau - wird sie zusätzlich mit einem Blendschutz ausgerüstet. Er soll störende Lichteinfälle verhindern, die sich zu bestimmten Uhr- und Jahreszeiten ergeben. Zurzeit arbeitet GWG Kommunal an einem Konzept, um den Vogelschutz an den großen Glasfassaden zu gewährleisten.

Insgesamt kommen die Arbeiten am Schlossbad gut voran, resümiert Michael Freese. Zurzeit werden die Becken weiß gefliest, im großzügen Keller werden die technischen Anlagen montiert. Während ein Teil der Außenfassade in den kommenden Monaten mit dreieckigen Paneelen verkleidet wird, sollen die Wände im Inneren des Bades in Sichtbeton-Optik bleiben. "Ein Betonkosmetiker wird sie demnächst entsprechend behandeln", sagt Freese. Der Spezialist wird Farbveränderungen retuschieren, Abplatzungen ausbessern und die Wände gegen Feuchtigkeit und Schmutzaufnahme schützen. Eine ähnliche Behandlung widerfährt auch den beiden Sprungtürmen (ein und drei Meter hoch), die eigens für das Schlossbad entworfen wurden.

Laufen die Arbeiten weiter so gut wie bisher, soll das Bad im nächsten Jahr früher als geplant öffnen - voraussichtlich schon im zweiten Quartal. "Bis dahin gibt es aber noch allerhand zu tun", betont der kaufmännische Projektleiter. Freese wartet zurzeit auf das Ergebnis eines von GWG beauftragten Gutachtens, auf dessen Basis unter anderem der Personalbedarf für das Schlossbad ermittelt wird.

Noch offen ist die Außengestaltung. GWG-Chef Willi Peitz hatte angeregt, dass Schlossplatz, Hallenbad und Standesamt-Park eine Einheit werden sollen. Damit soll dem historischen Zentrum der Stadt eine neue Bedeutung gegeben werden. Das Thema wird nach der politischen Sommerpause aufgerufen.

(NGZ)
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