Grevenbroich Schandfleck in Neurath soll verschwinden
Grevenbroich · Reste der Toilettenanlage an Martin-Luther-Straße werden abgerissen. Geplant sind Doppelhäuser.
Halb abgerissen ist die Toilettenanlage der ehemaligen Neurather Schule, die alten gelben Fliesen sind bis zur Straße zu sehen. Auf dem Hof liegt ein Berg von Bauschutt. "Seit mehreren Monaten ist der frühere Schulhof ein Schandfleck. Das sieht aus wie bei Hempels unter dem Sofa", schimpft Willibert Müller, Ratsherr der Aktiven Bürger (ABG). Aus der Bürgerschaft gibt's im Rathaus eine Beschwerde, auch im Planungsausschuss war der Zustand auf dem Hof hinter der Schule an der Martin-Luther-Straße bereits Thema.
Das Grundstück gehört nicht der Stadt, vor zwei Jahren hatte ein Grevenbroicher das Areal gekauft. "Ich weiß, dass das nicht schön aussieht, wir wollen den Abriss möglichst schnell beenden", sagt der Eigentümer, der namentlich nicht genannt werden möchte, auf Anfrage der NGZ. Es habe Schwierigkeiten mit einer Firma gegeben, begründet er die Verzögerung beim Abriss. "Ich habe nun eine Alternative gefunden, heute sollen die Arbeiten fortgesetzt werden", kündigte der Grevenbroicher gestern an. Und er sagt: "In zehn Tagen soll der Schutt weg sein."
Nach dem kompletten Abriss von Toiletten und Pausenhalle ist auf dem Hof der Bau von vier Doppelhaushälften geplant. "Wir haben dafür bei der Stadt einen Bauantrag gestellt und hoffen, dass wir die Baugenehmigung im November erhalten. Danach möchten wir sofort anfangen", erklärt der Mann.
Jahrelang hatten sich Politik und Stadtverwaltung mit der nicht mehr benötigten Alten Schule an der Frimmersdorfer Straße in Neurath befasst. Die Stadt suchte und fand schließlich einen Käufer. Der hat, wie er erzählt, das Schulgebäude drinnen kernsaniert und dort zwölf Wohnungen geschaffen. "Wir haben Heizung, Fenster und vieles mehr erneuert und neue Bäder eingebaut", erzählt er.
Ratsherr Willibert Müller hofft nun, dass der hässliche Anblick bald der Vergangenheit angehört. "Als es um den Verkauf des Grundstücks ging, haben wir gefordert, dem Eigentümer einen Termin zu setzen, wann alles fertig sein soll. Leider hat die Stadt das damals nicht getan."
