Grevenbroich Schild zeigt den jungen Brauchtumswald

Grevenbroich · Ein neues Schild macht auf den "Heimat- und Brauchtumswald" aufmerksam. Schütze Bernhard Oberbach hat bei Schützenvereinen, Bruderschaften und Kirmesgesellschaften um Spenden gebeten. Jetzt macht er weiter - für den Wald.

 Stolz auf das neue Schild, das auf den "Heimat- und Brauchtumswald" weist: Spendensammler Bernhard Oberbach, BSV-Oberst Joachim Schwedhelm und Stadtförster Frank Wadenpohl (v.l.).

Stolz auf das neue Schild, das auf den "Heimat- und Brauchtumswald" weist: Spendensammler Bernhard Oberbach, BSV-Oberst Joachim Schwedhelm und Stadtförster Frank Wadenpohl (v.l.).

Foto: L. berns

Ein kleines Schild verdeutlicht das große Engagement der Grevenbroicher Brauchtumsvereine für ihren Wald: Die Namen von 59 Schützenzügen, Zuggemeinschaften von Bruderschaften und Kirmesgesellschaften sind darauf verzeichnet. Sie alle halfen mit, um die Spuren der Zerstörung, die Pfingststurm Ela hinterlassen hatte, mit neuen Pflanzen zu schließen. Auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern am Ende des Tiergeheges konnten 150 neue Bäume gesetzt werden. Darunter sechs "Schwarznuss- und hundert Riesenmammutbäume", wie Stadtförster Frank Wadenphl (43) erläutert.

Initiatoren des "Brauchtum- und heimatwaldes" waren Bernhard Oberbach (63) und sein Jägerzug "De Höösche" vom Bürgerschützenverein Grevenbroich. Er sammelte fast 8000 Euro - auch vom Grevenbroicher Verein "Kulturbande" oder vom "Zeltverleih Späth". Oberbach gehörte am Samstag neben BSV-Oberst Joachim Schwedhelm zu denjenigen, die sich über das neue Schild freuten. Für den engagierten Schützen ist damit aber noch nicht Schluss: "Wir sammeln weiter." Eine Ankündigung, die Stadtförster Wadenpohl freuen dürfte: Denn der Grevenbroicher Forst hat stark unter Stürmen gelitten.

Und auch die neu gesetzten Pflanzen waren bereits wieder in Gefahr. Sie haben den heißen Sommer nur überstanden, weil Feuerwehr und Forstmitarbeiter sich um eine ausreichende Wasserversorgung gekümmert haben. "Wir haben jede Woche 50 000 Liter Wasser gebraucht" schildert der Stadtförster. Auch die Feuerwehr hätte zwei Mal pro Woche mehrere tausend Liter Wasser zum Gießen verwendet. Sonst hätten die Jungpflanzen Wadenpohl zufolge kaum eine Chance gehabt.

Frank Wadenpohl zeigte sich überwältig von der Spendenbereitschaft der Grevenbroicher für ihren Wald: "Kinder, Vereine, Firmen wie Hydro oder RWE, Lions Club und Rotarier" nennt er als einige Beispiele von den zahlreichen Unterstützern. Eine Einschätzung, die Klaus Krützen (46), der Vorsitzende der Grevenbroicher Ortsgruppe der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" (SDW) nur teilen kann: "Die Spendenbereitschaft der Grevenbroicher war enorm." So konnte etwa der Kinderspielplatz mit neuen Großgeräten ausgestattet werden, rund 200 Bäume wurden gepflanzt. Auch ein neuer Hirsch lebt nun in einem Gehege, nachdem mehrere Tiere bei dem Sturm erschlagen worden waren. Auch die Schutzgemeinschaft will weiter Spenden für den Wald sammeln - etwa für neue Obstbäume.

Warum gerade Riesenmammutbäume? Diese Fragen hören Frank Wadenpohl und Klaus Krützen oft. Die Erklärung: Riesenmammutbäume seien typisch für die Region. Sie gehörten auch zu den Bäumen, die zur Entstehung der Kohle über Jahrtausende beigetragen haben.

Doch mit dem nachwachsenden Rohstoff Braunkohle wird es wohl och etwas dauern. Auch der Stadtförster mahnt mit Blick auf die jungen Bäume zur Geduld: "Lassen Sie mal 25, 30 Jahre vergehen. Dann sieht der Wald schon wieder ganz anders aus."

(NGZ)
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