Grevenbroich Schlechte Haushaltslage: Stadt prüft Crowdfunding

Grevenbroich · Weil die Stadt in der Haushaltssicherung steckt und für freiwillige Leistungen kein Geld übrig ist, will die Verwaltung alternative Finanzierungsmöglichkeiten prüfen. Das sagte Bürgermeister Klaus Krützen jetzt auf Anfrage der FDP. Nach den Beratungen des Etat-Entwurfs 2018 soll im Rathaus geklärt werden, ob Spielgeräte, Sitzbänke oder Bäume mit Hilfe sogenannter Crowdfunding-Aktionen angeschafft werden können.

Crowdfunding oder Schwarmfinanzierung ist eine Methode, bei der eine Masse Menschen mit kleineren oder größeren Beträgen zur Realisierung eines bestimmten Vorhabens beiträgt. Die FDP hatte bereits vor gut einem Jahr angeregt, dass die finanziell stets klamme Stadt auch solche Mittel nutzen sollte. Fraktionschef Markus Schumacher forderte die Verwaltung in der jüngsten Ratssitzung auf, erste Ergebnisse zu nennen.

Wie Klaus Krützen berichtete, seien bislang mehrere Projekte für ein Crowdfunding ins Auge gefasst worden. "So war beabsichtigt, die durch die Insolvenz des Diensteanbieters drohende Abschaltung des freien W-Lans auf dem Marktplatz für eine Übergangszeit durch Spenden abzuwenden", sagte der Bürgermeister. Dies sei jedoch letztlich auf dem "klassischen" Sponsorenweg geschehen. Eine weitere Option sei aktuell der "Schlaubus", der als kostenloses Shuttle von allen Stadtteilen zum Feierabendmarkt eingesetzt werden soll. Aber auch hier sieht die Verwaltung zunächst einmal vom Crowdfunding ab. Die Initiatoren hätten sich dazu entschlossen, die Finanzierungsfrage durch Sponsoren zu lösen.

Von den verschiedenen Varianten des Crowdfunding komme für die Stadtverwaltung aus rechtlichen Gründen nur das "Donation Bases Crowdfunding" - ein internetgestütztes Spendensammeln - in Frage, betonte Krützen. Nach den Etatberatungen soll geklärt werden, welche Maßnahmen und Projekte, die mit herkömmlichen Haushaltsmitteln nicht oder nur teilweise finanziert werden können, sich für ein Crowdfunding eignen.

(wilp)
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