Grevenbroich Schlechte Noten für zwei Bahnhöfe in der Stadt

Grevenbroich · Im neuen VRR-Stationsbericht erhält der Grevenbroicher Bahnhof ein mageres "noch akzeptabel", die Gustorfer Station ist "nicht akzeptabel".

 Schön sieht anders aus: Der Grevenbroicher Bahnhof erhält im Stationsbericht des VRR nur noch die gelbe Ampel - die steht für "noch akzeptabel".

Schön sieht anders aus: Der Grevenbroicher Bahnhof erhält im Stationsbericht des VRR nur noch die gelbe Ampel - die steht für "noch akzeptabel".

Foto: L. Berns

Bei den Bahnhöfen im Stadtgebiet besteht Handlungsbedarf. Das geht aus dem Stationsbericht vor, den der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) gestern vorgelegt hat. Darin erhält der erst vor wenigen Jahren sanierte Grevenbroicher Bahnhof eine gelbe Ampel - die steht für "noch akzeptabel". Vor einem Jahr hatte die Station noch "grün" erhalten - die beste Note ("akzeptabel"). "Rot" ("nicht akzeptabel") sieht wie im Vorjahr der Gustorfer Bahnhof. Diese schlechteste Note erhielten zum wiederholten Mal auch die Stationen in Jüchen und Hochneukirch. Bestnote "Grün" gab es diesmal nur für die Haltestellen in Kapellen und Frimmersdorf.

Jedes Jahr bewerten Profitester bei Bahnhofszugängen und Bahnsteigen die Kriterien Sauberkeit, Funktion sowie Verschmutzung durch Graffiti. Auch Fahrgastbefragungen werden berücksichtigt. "Das Erscheinungsbild der Bahnhöfe hat sich gegenüber dem Vorjahr erneut leicht verbessert", so die Bilanz des Verbundes. So gab es die schlechte rote Ampel für 53 Stationen, 2014 waren es zehn mehr.

Grevenbroich liegt allerdings entgegen dem Trend - die Bewertung fällt insgesamt schlechter aus als im Vorjahr. Und wenn es nach SPD-Ratsherr Holger Holzgräber ginge, würde die Beurteilung noch negativer sein: "Meiner Meinung nach müsste der Grevenbroicher Bahnhof ,rot' sehen. Seit längerem sind Scheiben zerschlagen, mit Holz wurde notdürftig repariert. Die Unterführung zu den Bahnsteigen wirkt, als würde sie als Toilette missbraucht. Und Graffiti müssen rasch beseitigt werden, damit sie nicht zum Nachmachen animieren."

Auch der VRR sieht Graffiti-Schmierereien in Grevenbroich als Problem, sowohl für die Bahnsteige als auch den Bahnhofszugang verteilte er dafür ein "nicht akzeptabel". CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser sieht ebenfalls Handlungsbedarf. "Die Stadt muss mit Bahn und VRR Gespräche führen, damit die Missstände behoben werden." Zudem müsse die "Gesamtproblematik" am Bahnhof angegangen werden. Im Umfeld des Gebäudes wurden Spritzen gefunden. Eine Gruppe, die neben Alkohol offensichtlich Drogen konsumiert, hält sich am Bahnhof auf. Die Stadt arbeitet an einer Lösung. Auch Holzgräber meint: "Da muss ein Gesamtkonzept her." Dieter Dorok (Grüne) weist auf weitere Mängel hin. "Bahn und VRR müssen aktiv werden. Die Bahnsteige an den Bahnhöfen im Stadtgebiet sind unterschiedlich hoch. Sie sollten erhöht und angeglichen werden, um barrierefreien Einstieg zu ermöglichen."

In Gustorf, Frimmersdorf, aber auch in Jüchen und Hochneukirch hält der VRR eine Modernisierung für erforderlich, die Finanzierung sei aber nicht gesichert. Bei den Stationen in der Gemeinde Jüchen werden im Bericht besonders Sauberkeit und Graffiti kritisiert. "Statt in Stuttgart den Bahnhof für viel Geld unter die Erde zu legen, sollte die Bahn die für den Nahverkehr nötigen Stationen sanieren und barrierefrei umbauen", erklärte Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens.

(NGZ)
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