Grevenbroich Schloss-Hotel übertrifft die Erwartungen

Grevenbroich · Der Betrieb im neuen Hotel und Restaurant "Remise" am Schloss Dyck läuft besser an als erwartet. Beliebt ist es auch bei Geschäftsreisenden.

 Bernd Tilgner vor der Bar im neuen Restaurant "Remise", im Obergeschoss gibt Hotelzimmer. lber

Bernd Tilgner vor der Bar im neuen Restaurant "Remise", im Obergeschoss gibt Hotelzimmer. lber

Foto: Berns Lothar

Ursprünglich hatte die Schlossverwaltung mit einer durchschnittlichen Jahresauslastung von 45 Prozent gerechnet. Doch bereits fünf Monate nach der offiziellen Eröffnung des neuen Hotels mit Restaurant "Remise" direkt am Dycker Wasserschloss zeichnet sich ab, dass der Betrieb deutlich besser läuft als erwartet. Gerade an den Wochenenden ist das kleine Hotel mit nur neun Zimmern oft ausgebucht - beliebt ist es allerdings nicht nur bei Hochzeitsgesellschaften, die oft alle Zimmer für sich in Anspruch nehmen, sondern auch bei Geschäftsreisenden.

Stark bemerkbar gemacht haben soll sich zum Beispiel die Fachmesse "Medica Düsseldorf". "Wir waren sechs Wochen vor den Messetagen ausgebucht", erzählt Bernd Tilgner. Der 50-Jährige steht an der Spitze des Dycker Hotel- und Gastro-Teams und erzählt: "Der Betrieb ist sehr gut angelaufen - auch im Restaurant." Bei gutem Wetter müsse das Personal zusätzlich den großen Festsaal öffnen, um dem Besucherandrang gerecht zu werden.

Auch für den erfahrenen Hotel-Chef war die Neueröffnung eine spannende Premiere. "Wir haben inzwischen an Routine gewonnen, auch die einzelnen Abteilungen Hotel, Restaurant und Küche arbeiten gut zusammen", berichtet Bernd Tilgner, der in seiner Karriere schon viele Stationen durchlaufen hat. Das Hotel am Schloss zählt unter seinen bisherigen Stationen zu den eher kleinen Anlagen. Vor 2001 hat er beispielsweise in einem New Yorker Hotel gearbeitet, das zum damaligen World-Trade-Center-Komplex gehörte und mit 900 Zimmern 100-mal so groß war wie das neue Hotel am Schloss Dyck.

"Darauf kommt es allerdings nicht an. Wenn man hohe Ansprüche hat, ist es egal, ob ein Hotel neun, 90 oder 900 Zimmer hat", erzählt Tilgner, der gelernter Restaurantfachmann und Koch ist und zusätzlich in den USA Gastronomiemanagement studiert hat.

Bernd Tilgner beobachtet, dass unter den Gästen viele treue Parkbesucher sind, die während der dreieinhalb Jahre Bauphase neugierig geworden sind. "Es gibt Zimmer, in denen man von der Badewanne aus in den Schlosspark schauen kann", beschreibt er besonders malerische Blicke. Insgesamt 6,2 Millionen Euro hat der Umbau des Gebäudes gekostet, das sich zuvor in einem teils desolaten Zustand befunden hatte. Was vor Monaten noch Baustelle war, ist nun von innen nicht wiederzuerkennen: Lichtdurchflutete Räume mit moderner Innenausstattung treffen auf historisches Schloss-Ambiente.

Die Ausstattung im Hotel gilt als gehoben, eine Nacht kostet in den kleineren Räumen in der Woche etwa 120 Euro, bei Messen und anderen Veranstaltungen wie den Classic Days oder Garten-Events wie der Schlossweihnacht steigen die Preise. Gefragt ist das Hotel laut Stiftungsvorstand Jens Spanjer auch für Tagungsgesellschaften: Jüngst sei dort etwa die neue S-Klasse von Mercedes vorgestellt worden. "Wir wollen künftig auf noch mehr gängigen Buchungsseiten im Internet vertreten sein. Große Kampagnen sind aber nicht nötig; die Nachfrage spricht für sich", sagt er.

(cka)
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