Grevenbroich Schon Warteliste für die neue Wald-Kita

Grevenbroich · Viele Spender haben den Start des Waldkindergartens in Langwaden ermöglicht. Im Frühjahr sollen ein Kletterpark und ein kleiner Garten hinzu kommen. Mitgründerin Birgit Pydde wünscht sich nun auch eine Waldschule in Grevenbroich.

 Nach Herzenslust draußen spielen, das können die Kleinen im Waldkindergarten Grevenbroich. Vorstandsmitglied Birgit Pydde hat sogar zwei Kinder in der Outdoor-Einrichtung, die von Christina Heck (Mitte) geleitet wird.

Nach Herzenslust draußen spielen, das können die Kleinen im Waldkindergarten Grevenbroich. Vorstandsmitglied Birgit Pydde hat sogar zwei Kinder in der Outdoor-Einrichtung, die von Christina Heck (Mitte) geleitet wird.

Foto: Lothar Berns

So haben viele Ältere noch als Kinder gespielt: in freier Natur - von morgens bis abends. Im Waldkindergarten Langwaden ist das noch möglich. Seit dem 1. August 2015 werden dort von drei Erzieherinnen zwölf Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren betreut; ab dem neuen Kindergartenjahr werden es 19 sein. Der Elterninitiativkindergarten hat jetzt seine Anfangszeit erfolgreich hinter sich gebracht und kann stolz präsentieren, was er mit den vielen Spenden, mit denen er unterstützt worden ist, auf die Beine stellen konnte.

Der 42.000 Euro teure beheizte Bauwagen war die größte Anschaffung, die sich immer dann rentiert, wenn es draußen zu unwirtlich ist, um in Wald und Wiesen zu spielen. Der zweite Bauwagen mit Kompostiertoiletten und Kleinkinderwickelplatz gehört ebenso zum "Lagerplatz" des Waldkindergartens wie eine stilvolle Jurte.

Doch der Waldkindergarten soll noch erweitert werden, wofür ebenfalls wieder Spenden benötigt werden, wie Vorstandsmitglied Birgit Pydde informiert: "Wir möchten einen Kletterpark mit einem Baumhaus bauen", berichtet sie. Außerdem sollen im Frühjahr Beete angelegt werden, wo die Kinder Blumen und Gemüse anpflanzen können.

Eine Warteliste gibt es übrigens auch schon für den neuen Waldkindergarten, obwohl die Eltern neben dem einkommensabhängigen Betreuungstarif einen Zuschlag von vier Prozent für den Träger plus den Vereinsbeitrag von 60 Euro pro Jahr zahlen und auch Dienste übernehmen müssen. Die bestehen zum Beispiel aus dem Putzen des Bauwagens oder der Wasserbeschaffung. Denn im Toilettenwagen gibt es kein fließendes Wasser. Erzieherinnen und Eltern sind aber vom Modell "Waldkindergarten" überzeugt, wie Birgit Pydde und Kindergartenleiterin Christina Heck bestätigen. "Unsere Kinder sind gesünder, als die Kinder in geschlossenen Kitas", meint Pydde, die gleich zwei Kinder im Waldkindergarten hat. Die üblichen Kinderkrankheiten gebe es in der Regel in Waldkindergärten nicht, berichtet auch Heck: "Das liegt daran, dass wir kaum in geschlossenen Räumen sind und sich die Krankheitserreger nicht so leicht übertragen können", sagt sie.

Birgit Pydde überlegt bereits, wie es denn nach dem erfolgreichen Start des Waldkindergartens weitergehen soll, wenn die Kinder schulreif werden. Erste Pläne, dann auch eine Waldschule in Grevenbroich zu gründen, nehmen zumindest in Gedanken bei ihr schon Gestalt an. Schließlich hatte sie den Waldkindergarten mit weiteren Eltern ins Leben gerufen, um ihre Kinder in freier Natur aufwachsen zu lassen. Als logische Konsequenz kann sie sich diesen Wunsch auch in der Fortsetzung einer Waldschule vorstellen. Nach Modellen hat sie sich im näheren Rheinland schon mal umgesehen. Zunächst gilt ihre Konzentration aber dem weiteren Aufbau des Waldkindergartens, wo die Kinder nun bald ihren ersten Frühling unter den Bäumen und auf den Wiesen erleben werden. Und auch der benachbarte Klostergarten stehe den "Waldkindern" offen, freut sich die Mutter.

(NGZ)
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