Rhein-Kreis Neuss Schüler aus dem Rhein-Kreis messen sich im Vorlese-Wettbewerb

Grevenbroich/Dormagen · Tom Roesberger musste fast gar nicht mehr auf die Seiten schauen. "Ich kenne die Stelle so gut wie auswendig", sagte der zwölfjährige Schüler des Neusser Nelly-Sachs-Gymnasiums. Wochenlang hatte sich der Sechstklässler auf den Kreisentscheid des 57. Vorlesewettbewerbs vorbereitet. Schließlich überzeugte er die vierköpfige Jury mit seiner Leistung.

 So sehen Sieger aus: Dana Zdan (11) und Tom Roesberger (12) setzten sich gestern beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs durch.

So sehen Sieger aus: Dana Zdan (11) und Tom Roesberger (12) setzten sich gestern beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs durch.

Foto: Georg Salzburg

Drei Minuten lang las er aus dem von ihm mitgebrachten sechsten Band der Jugendbuch-Reihe "Skulduggery Pleasant" vor. "Ein witziger Roman mit vielen spannenden Szenen", sagte das Vorlesetalent, das sich im Dezember vergangenen Jahres zunächst beim schulinternen Wettbewerb durchsetzte.

Doch nicht nur aus einem mitgebrachten Buch mussten die 27 Schüler, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, in der Neusser Stadtbücherei vorlesen. Auch einen für die Mädchen und Jungen fremden Text mussten sie möglichst fehlerfrei wiedergeben. "Das war natürlich ein bisschen schwieriger", sagt Tom, der darauf achtete, die Passagen besonders gut zu betonen und das richtige Tempo zu finden.

Das ist Dana Zdan ebenfalls bestens gelungen. Die Schülerin des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums belegte ebenfalls den ersten Platz und darf sich nun gemeinsam mit Tom auf den Bezirksentscheid in Düsseldorf freuen. Das Finale der Landesbesten findet im Juli 2016 statt. Organisiert wird der Wettbewerb vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Auch Dana hat fleißig geübt, um die Jury, die aus den Vorjahressiegern und Lehrern bestand, zu überzeugen. Die Elfjährige las aus dem Buch "Rico, Oskar und die Tieferschatten" vor. "Es ist ein schön geschriebener Roman", begründete die Sechstklässlerin ihre Wahl, die nach ihrem Vortrag ein wenig skeptisch war: "Ich habe andere Schüler besser gesehen als mich, ich war schon etwas überrascht."

Überrascht ob des hohen Niveaus der Schüler war Sandra Martin vom Amt für Schulen und Kultur, die den Wettbewerb auf Kreisebene seit mehr als zehn Jahren organisiert, nicht. Sie verriet, worauf die Jury-Mitglieder gestern besonders achteten: "Die Aussprache ist sehr wichtig, zudem sollte eine gewisse Souveränität ausgestrahlt werden."

Als Preis für die beiden Sieger gab es ein Magazin, eine Urkunde und das Buch "Opi Kas, die Zimtziegen und ich". An neuem Lesestoff, um für den Bezirksentscheid zu üben, sollte es also nicht mangeln.

(jasi)
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