Grevenbroich Schüler planen große Friedens-Demo

Grevenbroich · Im Rahmen des Benefiz-Turniers "Kick für den Frieden" soll es einen Demonstrationszug durch die City geben. Nach fremdenfeindlichen Attacken in der Stadt wollen die Jugendlichen ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen.

 Bei der Aktion "Kick für den Frieden" - hier ein Foto aus dem vergangenen Jahren - zeigen die Teilnehmer, dass sie sich für Toleranz, Menschlichkeit und soziales Engagement einsetzen.

Bei der Aktion "Kick für den Frieden" - hier ein Foto aus dem vergangenen Jahren - zeigen die Teilnehmer, dass sie sich für Toleranz, Menschlichkeit und soziales Engagement einsetzen.

Foto: Georg Salzburg

Die Initiative "Kick für den Frieden" plant eine Demonstration in Grevenbroich. Aufgerüttelt durch fremdenfeindliche Attacken, wollen die Jugendlichen aus allen weiterführenden Schulen für ein friedliches Zusammenleben in der Stadt werben. Sprecher Rohat Akcakaya (19) rechnet damit, dass sich mindestens 500 Menschen an der "Demo für den Frieden" beteiligen werden. Sie beginnt am Samstag, 21. Mai, 15 Uhr, auf dem Bahnhofsvorplatz und endet mit einer Kundgebung auf dem Markt.

Der Brandanschlag auf einen türkischen Verein an der Dechant-Schütz-Straße, die zerschnittenen Flüchtlingszelte am Hagelkreuz und das mit Nazi-Symbolen besprühte Familienauto in der Innenstadt - diese Vorfälle haben die Jugendlichen aufgerüttelt. "Sie führen uns deutlich vor Augen, dass auch Grevenbroich ein Opfer des Rechtspopulismus geworden ist", sagt Rohat Akcakaya: "Wir wollen dagegen rechtzeitig ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass wir ein solches Tun in einem vielfältigen Grevenbroich nicht zulassen. "

Das Organisationsteam von "Kick für den Frieden" wirbt zurzeit eifrig um Unterstützung für die Demonstration und hofft auf eine größtmögliche Beteiligung. Vereine und Verbände werden ebenso eingeladen, "eine Reaktion auf die rassistischen und menschenfeindlichen Vorfälle zu zeigen, wie Parteien, Gewerkschaften und Friedens-Aktivisten. "Wir hoffen darauf, dass so viele Grevenbroicher wie möglich mitmachen werden", sagt Akcakaya.

Die Demo wird im Rahmen des Benefiz-Fußballturniers "Kick für den Frieden" stattfinden, für das die Jugendlichen bereits mehrfach ausgezeichnet wurden - zuletzt von der Bertelsmann-Stiftung. "Wir haben diesmal 26 Teams am Start, die aus nahezu allen 16 Bundesländern kommen, um gemeinsam in Grevenbroich ein Zeichen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu setzen", berichtet Akcakaya. Auch ein prominenter (Ex-)Kicker hat seinen Besuch angekündigt: Jimmy Hartwig, früher HSV-Spieler und heute Integrationsbeauftragter des Deutschen Fußballbundes, will bei den Spielen auf der Gustorfer Sportanlage dabei sein. "Möglicherweise kommt auch noch das eine oder andere bekannte Gesicht", sagt der Sprecher des Organisationsteams. Ob auch Fußball-Profi Gerald Asamoah, dessen Besuch die Jugendlichen unlängst bei der Bertelsmann-Stiftung "gewonnen" hatten, dabei sein wird, steht zurzeit noch nicht fest.

Die Aktion "Kick für den Frieden" beginnt in diesem Jahr bereits am Donnerstag, 19. Mai, 17.30 Uhr, mit einem "Come Together" in der Aula des Erasmus-Gymnasiums. Dort werden die Schüler ihre aktuellen Spendenziele vorstellen. Diesmal sollen das "Friedensdorf International" sowie die Aktionen "Jugend rettet" und "Bunter Frühling" vom Erlös des Turniers profitieren. Im vergangenen Jahr kamen 4500 Euro zusammen, in diesem Frühling wollen die Schüler die 5000-Euro-Marke knacken.

Fußball gespielt wird am Freitag, 20. Mai, ganztägig und am Samstag, 21. Mai, bis 14 Uhr. Rund um die Sportanlage am Torfstecherweg werden die Schüler ein buntes Programm mit Hüpfburg, Spielmobil, Fußballkäfig und Minigolf anbieten. "Das ist sicherlich auch ein Anreiz für einen Familienausflug", meint Rohat Akcakaya. Den Abschluss von "Kick für den Frieden" bildet auch in diesem Jahr wieder eine große Party, die im Sand des Stadtstrandes "Evita Beach" gefeiert wird. Dort wird DJ Protekk ab 19 Uhr für Musik und gute Laune sorgen.

(NGZ)
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