Grevenbroich Schüler tüfteln mit Brennstoffzellen

Grevenbroich · Drei Gymnasiasten vom Pascal arbeiten an einem Zug mit Brennstoffzellen-Technik - im Rahmen des NRW-Schülerwettbewerbs "Fuelcellbox 2017".

 Simon Klein, Maxim Krabbe und Jan Hendricks tüfteln an einem Zug mit Brennstoffzellen - Bis Mitte des Monats haben sie Zeit.

Simon Klein, Maxim Krabbe und Jan Hendricks tüfteln an einem Zug mit Brennstoffzellen - Bis Mitte des Monats haben sie Zeit.

Foto: A. Woitschützke

Am Pascal-Gymnasium werden Lösungen für neuartige Schienenfahrzeuge gesucht. Und vielleicht können Simon Klein (17) aus Frimmersdorf, Maxim Krabbe (16) aus Orken und Jan Hendricks (17) aus Noithausen in einigen Jahren in neue energieeffiziente und CO2-frei fahrende Triebwagen mit Brennstoffzellen einsteigen, in denen ihre eigenen Ideen verwirklicht sind. Noch ist das Zukunftsmusik, doch die drei aus der elften Stufe nehmen am NRW-Schülerwettbewerb "Fuelcellbox 2017" teil.

Die Aufgabe hat es in sich: Die Schüler sollen einen Eisenbahnzug im Miniformat mit der neuartigen Brennstoffzellen-Technik schaffen. Dabei wird Sauerstoff und Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt, zudem entsteht Wärme und Wasser. Den Wettbewerb hat die Energie-Agentur NRW ausgelobt, um Jugendliche für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Nach einer ersten Runde, bei der 149 Schülerteams Lösungsvorschläge einreichten, erhielten 20 verbliebene Mannschaften für die zweite Runde einen "Fuelcellbox"- Baukasten.

Die Schüler betreten nun, begleitet von Chemie- und Physik-Lehrer Ingo Viertmann, weitgehend Neuland. Bislang fahren auf nicht elektrifizierten Strecken in Deutschland mehrere tausend Dieseltriebwagen, nun soll neue Technik erprobt werden. 2016 hatte die Firma Alstom als einer der ersten Schienenfahrzeughersteller einen Triebwagen mit Brennstoffzellen-Antrieb vorgestellt. Alstom gehört ebenso zu den Sponsoren des Wettbewerbs der Energieagentur wie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der in einigen Jahren die Technologie auf eier Bahnstrecke im nördlichen Ruhrgebiet testen will.

"Sonst wird bei vielen Wettbewerben etwas nachgeforscht, hier aber erhoffen sich Hersteller aus dem Wettbewerb Ideen für die praktische Anwendung - das ist eine Win-Win-Situation", erklärt Schulleiter Manfred Schauf. Ihre Fähigkeiten beim Lösen komplexer Aufgaben haben die Forscher vom Pascal - allesamt gute Schüler, wie Lehrer Viertmann betont - bereits unter Beweis gestellt. Etwa beim Wettbewerb "Freestyle Physics" der Uni Duisburg. Alle drei machen auch beim Pascal-Technikum Grevenbroich mit, bei dem Schüler unter anderem Unternehmen besuchen, Einblick ins Berufsleben erhalten. Das Interesse für Naturwissenschaften und Technik braucht bei ihnen nicht erst geweckt zu werden

Den ganzen Triebwagen entwickeln müssen Simon Klein, Maxim Krabbe und Jan Hendricks beim Wettbewerb nicht - ein Lego-ICE wurde mitgeliefert. Doch statt mit Batterie soll der schnittige Mini-Zug mit den ebenfalls zur Verfügung gestellten Brennstoffzellen-Stacks fahren. Die Schüler müssen, wie sie erklären, eine Lösung für den Antrieb finden und dafür, wo und wie die Technik sich im Zug unterbringen lässt. Der Wirkungsgrad wird gemessen, und auch für die erforderliche Kühlung muss noch getüftelt werden.

Allzu viel Zeit bleibt nicht: Mitte Mai muss der Zug für den Testlauf einsatzbereit sein.

(NGZ)
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