Grevenbroich Schüler unterstützen Polizei bei Raser-Jagd

Grevenbroich · Der Blitz-Marathon zeigt Wirkung: An der Deutsch-Ritter-Allee wurden nur 16 von 2138 Verkehrsteilnehmern mit zu hohem Tempo erwischt.

 Schüler des Pascal-Gymnasiums haben den Blitz-Marathon gestern aus nächster Nähe verfolgt - und den Polizeibeamten bei der Arbeit zugeschaut.

Schüler des Pascal-Gymnasiums haben den Blitz-Marathon gestern aus nächster Nähe verfolgt - und den Polizeibeamten bei der Arbeit zugeschaut.

Foto: Berns

Kurz bevor der erste Pkw gestern beim Blitz-Marathon an der Deutsch-Ritter-Allee rausgewunken wird, steht Verkehrserziehung an. 19 Schüler des Pascal-Gymnasiums haben sich um Hauptkommissarin Martina Vomberg und Kommissar Herbert Stolz versammelt, die Polizeibeamten erklären den Schülern, was sie an diesem Vormittag erwartet. Die 15 bis 18 Jahre alten Schüler aus den Jahrgangsstufen zehn bis zwölf schauen den Polizisten bei der Arbeit über die Schulter - und werden auf Gefahren durch zu schnelles Fahren hingewiesen. Ab 9.30 Uhr werden dann an der Deutsch-Ritter-Allee Tempo-Kontrollen durchgeführt. Am Nachmittag gibt's die Bilanz: 2138 Autofahrer passierten die Messstelle - davon 16 mit zu hoher Geschwindigkeit.

Die Zahl ist auch deshalb so überschaubar, weil sich viele Autofahrer über den Blitz-Marathon informierten und den Fuß vom Gas nehmen. Die Beteiligung der Schulen am Aktionstag ist eine Besonderheit. Im Vorfeld wurden sie befragt, wo sie Gefahren im Straßenverkehr sehen. Das Pascal-Gymnasium gab die Deutsch-Ritter-Allee an. Lehrer Gerhard Bodewein, der an der Schule für Verkehrserziehung zuständig ist, verweist auf die hohe Zahl der Pascal-Schüler, die diese Straße jeden Tag passieren. "Die Deutsch-Ritter-Allee ist für etwa die Hälfte unserer 1100 Schüler fester Bestandteil des Schulwegs. Viele machen die Erfahrung, dass Autofahrer dort deutlich zu schnell unterwegs sind", sagt er. "Die Beteiligung am Blitz-Marathon ist zudem eine gute Gelegenheit, unsere Schüler zu sensibilisieren."

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Die Altersgruppe der 15- bis 18-Jährigen wurde daher mit Bedacht gewählt. "Sie stehen ja selbst an der Schwelle zum Führerschein", erklärt Bodewein. Einer, der den Führerschein schon in der Tasche hat, ist Paul Dießner. Für den 18-Jährigen ist es ein besonderer Tag: Er hat Geburtstag. "Ab heute darf ich offiziell alleine Auto fahren", sagt er. Den Worten der Polizeibeamten lauscht er daher besonders genau - vor allem, als es um den Zusammenhang von Tempo- und Bremswegen geht. "Es ist gut, dass wir noch einmal so aufgeklärt werden. Da wird jedem bewusst, dass Übermut am Steuer und zu schnelles Fahren gefährlich sind", so Dießner. "Autofahren beziehungsweise der Führerschein ist in unserer Altersgruppe für alle ein großes Thema."

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Im Unterricht wird am Pascal-Gymnasium großer Wert auf Verkehrserziehung gelegt - nicht nur mit Blick auf den Blitz-Marathon. Physiklehrer Adrian Lehrmann hat alles über Geschwindigkeiten, Fliehkräfte & Co. erklärt, die Teilnahme am "Crash Kurs NRW" im Vorfeld auf die Gefahren zu schnellen Fahrens aufmerksam gemacht. "Zu hohes Tempo ist der Killer Nummer eins", betont Martina Vomberg auch gestern mehrmals.

In Grevenbroich werden dabei während des Blitz-Marathons weniger Temposünder ausfindig gemacht als zum Beispiel in Korschenbroich und Jüchen. An der Messstelle in Korschenbroich waren 48 von 2160 Verkehrsteilnehmern zu schnell, in Jüchen 37 von 1857.

(NGZ)
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