Grevenbroich Schützen-Chef steht hinter der Kirmesplatz-Verlegung

Grevenbroich · Peter Cremerius: Umzug zum Hagelkreuz bietet auch die Chance für eine Zentral-Kirmes für Gesamt-Grevenbroich.

 Präsident Peter Cremerius am (Kirmes-) Platz der Republik.

Präsident Peter Cremerius am (Kirmes-) Platz der Republik.

Foto: L. Berns

Der Bürgerschützenverein wird keine Eigeninitiative zur Verlegung des Kirmesplatzes betreiben. Das sagt Präsident Peter Cremerius ganz deutlich. Aber: Wehren gegen eine Umsiedlung zum Hagelkreuz wird er sich als Chef der Schützen auch nicht. "Ich stehe 100 Prozent hinter den Plänen der Stadt", meint Cremerius, der auch Ratsherr der FDP ist.

Das NGZ-Interview mit Bürgermeister Klaus Krützen zur Schützenplatz-Verlegung hat für Diskussionen in den Sozialen Netzwerken gesorgt, es gab Pro und Contra für die Pläne. Peter Cremerius sieht sich auf der Seite der Befürworter: "Es ist keine Frage ob, sondern wann der Kirmes- und der gegenüberliegende Turnierplatz für die Stadtgestaltung genutzt werden", sagt er und meint: "Keiner, der an der Entwicklung unserer Kommune interessiert ist, kann ernsthaft glauben, dass diese Flächen für vier Tage Schützenfest im Jahr frei gehalten werden. Das wäre weder für die Stadt noch für den Bürgerschützenverein eine Zukunftsperspektive."

An seinem angestammten Platz habe der BSV in den vergangenen Jahren immer mehr Auflagen erfüllen müssen - so musste etwa das Zelt umgedreht, die Kirmesstraße ausgelichtet werden. Am Hagelkreuz habe der Verein die Chance, eine größere, vielleicht sogar "eine Zentral-Kirmes für Gesamt-Grevenbroich und Umgebung" anzubieten, gibt Peter Cremerius zu bedenken.

"Das Interesse der Schausteller an unserem Standort ist da", sagt der Präsident mit einem Blick auf die jährlichen Bewerbungen - von denen ein Großteil abgelehnt werden müsse, weil kein Platz vorhanden sei. "Am Hagelkreuz hätten wir die vierfache Fläche zur Verfügung. Dort könnten große Attraktionen aufgestellt werden, bis hin zur Achterbahn", meint Peter Cremerius. Parkplätze für Besucher und Schausteller könnten auf der Fläche eingerichtet werden, auch ein Bus-Shuttle von der Innenstadt sei möglich.

Was die Schützenplatz-Verlegung betrifft, sieht sich Cremerius als "emotional Betroffener", schließlich sei er an der Graf-Kessel-Straße groß geworden. "Früher war die Kirmesstraße dichter besetzt als heute. Zwar haben wir immer noch einen attraktiven Platz, doch er hat sich nicht weiterentwickelt - und die Graf-Kessel-Straße hat ihr Flair verloren", sagt der Schützen-Chef. Seine Sorge: "Jahrmärkte sterben, wenn sie zu klein sind." Eine große Kirmes bedeute letztlich auch mehr Einnahmen für den Verein, der sich von Jahr zu Jahr mit hohen Kosten auseinandersetzen müsse. "Das Musikaufgebot, der Fackelzug - das alles verschlingt eine Menge Geld", meint er. So sei eine Platzverlegung auch "ein wichtiger Bestandteil für das Überleben unseres Bürgerschützenvereins".

Peter Cremerius will die Schützen - spätestens bei der Jahreshauptversammlung im Frühjahr - davon überzeugen, dass eine Kirmesplatzverlegung mit Chancen verbunden ist. Den Kampf gegen eine Umsiedlung wolle und werde er nicht aufnehmen: "Ich stecke meine Energie nicht in Dinge, die sinn- und aussichtslos sind. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass auf Dauer keine Emotionen, sondern sachliche Argumente, Weitblick und Verantwortung zählen."

Übrigens: Analog zum Aufkleber einer Schützen-Initiative ("Schützenplatz-Umzug? Nein danke!") plant der Präsident die Herausgabe eines eigenen Stickers. Aufschrift: "Stillstand? Nein danke!"

(NGZ)
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