Grevenbroich Schützen feilen am neuen Biwak-Konzept

Grevenbroich · Weg vom Schloss und hin zum Kirmesplatz: Der BSV Grevenbroich verlegt sein Biwak. Künftig soll kleiner, aber zünftiger gefeiert werden. "Zurück zu den Wurzeln" heißt das Motto der Organisatoren um Ex-König Franz-Josef Esser.

 In den 1990er Jahren erlebte das Biwak seine Hoch-Zeit. Ex-König Franz-Josef Esser (kleines Foto unten) tüftelt mit seinem Team an einer Neuausrichtung der Veranstaltung . Unterstützt wird er von Präsident Peter Cremerius (oben).

In den 1990er Jahren erlebte das Biwak seine Hoch-Zeit. Ex-König Franz-Josef Esser (kleines Foto unten) tüftelt mit seinem Team an einer Neuausrichtung der Veranstaltung . Unterstützt wird er von Präsident Peter Cremerius (oben).

Foto: Mreu/Lber

Die Grevenbroicher Bürgerschützen gelten als die "Erfinder" des Biwaks im Stadtgebiet. Vor gut 40 Jahren waren sie die ersten, die wenige Wochen vor ihrem Fest zu einem geselligen Umtrunk einluden. In diesem Jahr wollen sie ihre Traditionsveranstaltung auf ein neues Fundament setzen. Ein Arbeitskreis um den ehemaligen Schützenkönig Franz-Josef Esser beschäftigt sich mit der Organisation. Das Motto der Planer heißt: "Back to the roots". Sie wollen zurück zu den Wurzeln ihres Biwaks.

"Ursprünglich wurde auf dem Bolzplatz hinter dem Schlossstadion in kleinerem Rahmen gefeiert. Damals läuteten die Schützen rund um ein großes Lagerfeuer die heiße Phase vor ihrem Fest ein", erklärt BSV-Präsident Peter Cremerius. Später wechselte das Biwak dann auf den Schlossplatz, es wurde mehr und mehr zu einem Publikumsmagneten. Doch: "Leider hat sich das in der jüngeren Vergangenheit geändert, die Besucherzahlen haben deutlich abgenommen", schildert Schützen-Chef Cremerius.

Auf ihr Biwak wollen die Brauchtumsfreunde zwar nicht verzichten, künftig soll es aber eine Nummer kleiner ausfallen. "Wir wollen wieder ein Fest, das vornehmlich die Schützen anspricht. Etwas Gemütliches, keine Discoveranstaltung - also so, wie es früher war", berichtet Franz-Josef Esser. Der Grevenbroicher Metzgermeister leitet einen Arbeitskreis, der sich mit der Umgestaltung des Festes beschäftigt. Der Plan der Aktiven: Das Biwak wird seinen Standort am Schloss aufgeben und zum Kirmesplatz übersiedeln. Im Schatten der nahe des Flutgrabens stehenden Bäume soll eine Art Camp aufgeschlagen werden.

Dort soll es zünftig zugehen: "Wir werden ein Spanferkel über offener Flamme grillen und einige Feuerstellen einrichten, die für Atmosphäre sorgen werden", erklärt Esser. Schon jetzt haben sich einige Schützenzüge bereit erklärt, tatkräftig mitzuwirken, indem sie etwa eine Cocktailbar oder einen Reibekuchenstand betreiben wollen. Das sind Ideen, die bei Peter Cremerius gut ankommen. Er wirbt darum, dass sich auch weitere Züge beteiligen: "Sie könnten in kleinem Maße Pizza, Paella oder Wein anbieten und davon finanziell profitieren."

Das Biwak wurde viele Jahre lang von den Mitgliedern des Königskreises gemanagt und war eine echte Einnahmequelle für den BSV. Nachdem den Ex-Majestäten der Aufwand zu groß wurde, legte der Verein die Organisation in die Hände eines Getränkehandels und schloss mit ihm einen Dreijahresvertrag ab, der nun ausgelaufen ist. "Obwohl die Veranstaltungen ordentlich ausgerichtet und relativ gut besucht wurden, haben sie sich für beide Seiten finanziell nicht rentiert", schildert Peter Cremerius. In diesem Jahr soll ein Neuanfang gewagt werden.

Franz-Josef Esser und seine Mitstreiter wollen rechtzeitig für das Biwak die Werbetrommel rühren. Vor allen Dingen im eigenen Verein - denn: "Wir wollen, dass die Schützen selber wieder zu dieser Veranstaltung kommen - dieses Ziel ist für uns das Nonplusultra", sagt er. Trotz aller Neuerungen: Der alte Termin bleibt - zwei Wochen vor dem Start ins Schützenfest.

(NGZ)
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