Grevenbroich Schützen gegen Lindenstraße

Grevenbroich · Am Freitag Abend gegen 22.45 Uhr fiel die Entscheidung : Die Mehrheit der Grevenbroicher Schützen votierte gegen ein Antreten auf der Lindenstraße. Der BSV-Vorstand scheiterte mit seinem Verbesserungsvorschlag.

 Neue Marschwege wollte der BSV-Vorstand beschreiten: Doch der Vorschlag, das Antreten auf die Lindenstraße zu verlegen, scheiterte an den Mitgliedern.

Neue Marschwege wollte der BSV-Vorstand beschreiten: Doch der Vorschlag, das Antreten auf die Lindenstraße zu verlegen, scheiterte an den Mitgliedern.

Foto: woi

Grevenbroich Mit seinem Vorschlag, die Schützen künftig nicht mehr auf der von Goldammer-Straße, sondern auf der Lindenstraße antreten zu lassen, hat der Vorstand des Bürgerschützenvereins (BSV) Grevenbroich am Freitag Abend eine herbe Niederlage erlitten.

Bei der Jahreshauptversammlung in der Alten Feuerwache stimmten nach einer teilweise stürmischen Diskussion 186 Mitglieder gegen die Neuerung, lediglich 119 waren bei fünf Enthaltungen dafür. Auch wenn eine erneute Auszählung präzisere Zahlen möglich erscheinen ließe, würde dies an der mehrheitlichen Ablehnung nichts ändern.

BSV-Präsident Dr. Peter Cremerius, der sich ebenso wie Oberst Joachim Schwedhelm zuvor vehement für die Verlegung des Antrittsplatzes auf die Lindenstraße ausgesprochen, akzeptierte das Abstimmungsergebnis des obersten BSV-Gremiums, das nach den Worten von Pressewart Josef Führers einen "absoluten Besucherrekord" verzeichnen konnte.

Kein Thema hat in den vergangenen Tagen derart die Gemüter der Schützen erregt, wie der Vorschlag des Vorstands, die Schützen künftig nicht mehr am Bahnhof aufmarschieren und antreten zu lassen, sondern auf der Lindenstraße.

Eindringlich warb Dr. Peter Cremerius unter dem Motto "Verändern heißt bewegen" für die Neuerung und verwahrte sich gegen "verbale, nicht zu ertragende Beleidigungen von Vorstandsmitgliedern, die nicht zu akzeptieren sind."

Namentlich attackierte Dr. Cremerius Theo Willkomm für zwei in der NGZ veröffentlichte Leserbriefe und rügte ihn für sein als "vereinsschädigend" angesehenes Verhalten.

"Eine unverschämte Unterstellung" ist es Dr. Peter Cremerius zufolge, in der Verlegung des Antrittsplatzes gleichsam einen Einstieg in die Verlegung des Schützenplatzes ans Hagelkreuz zu sehen: "Wer das behauptet, sagt die Unwahrheit."

Oberst Joachim Schwedhelm stellte die geplanten Änderungen des sonntäglichen Marschwegs en detail vor, ohne indes verhindern zu können, dass sich in der anschließenden Diskussion nahezu ausschließlich Befürworter des Status quo zu Wort meldeten - was beim Vorstand ungute Befürchtungen erheblich verstärkte.

Vizepräsident Lothar Zimmermann jedenfalls zeigte sich vor der geheimen Abstimmung pessimistisch, ob es für den Vorstand zu einer Mehrheit reichen würde.

Angesichts der mit lautstarken Unmutsbekundungen nicht geizenden Kritiker der Vorstandspläne griff Dr. Peter Cremerius auf einen von Dr. Stefan Hermanns gemachten Kompromissvorschlag zurück, die Neuerung zunächst auf ein Jahr zu befristen, und anschließend erneut zu diskutieren - ohne Erfolg wie die Abstimmung zeigen sollte.

Während der Vorstand hofft, durch die Verlegung auf die Lindenstraße ganz neues Zuschauerpotenzial für den Zug zu erschließen, bezweifeln dies die Kritiker, für die zudem der Bahnhof und - im Gegensatz zum Ständehaus - das Rathaus zu den Fixpunkten des Festzugs zählen.

(NGZ)
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