Grevenbroich Schule sammelt für Kriegskinder im Sudan

Grevenbroich · Die Diedrich-Uhlhorn-Realschule veranstaltet zum dritten Mal ihren Spendenlauf für die "Initiative Sudan/Südsudan" von Pater Stephan.

 Pater Stephan und Lehrerin Inge Klee gaben den Schülern, mit vielen Bildern , Einblicke in das Leben im Sudan und Südsudan.

Pater Stephan und Lehrerin Inge Klee gaben den Schülern, mit vielen Bildern , Einblicke in das Leben im Sudan und Südsudan.

Foto: Lothar Berns

Im Sudan und Südsudan ist immer noch keine Ruhe eingekehrt, weiß Pater Stephan. In der Diedrich-Uhlhorn-Realschule berichtete er gestern von seiner "Initiative Sudan/Südsudan". Dadurch lernten die Schüler, was sie mit ihrem Spendenlauf am 7. Oktober unterstützen.

Seit 1998 reist Pater Stephan jährlich in das kriegsgeprägte Land. Nachdem er bei seiner ersten Reise Kinder mit Munition habe spielen sehen, machte er sich zur Aufgabe, dort zu helfen. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liege in der Ausstattung von Schulen, der Ausbildung und Bezahlung von Lehrkräften und der Unterstützung junger Studenten. "Die Grundlage für Frieden sind Bildung und Lernen", sagt der Leiter der Initiative. Viele der ehemaligen Schüler können nun im südlich gelegenen Kenia studieren und ihren Bildungsweg fortsetzen. Obwohl es im Sudan auch staatliche Schulen gäbe, seien diese keinesfalls mit kirchlichen Einrichtungen zu vergleichen. Dass diese einen solchen Vorteil gegenüber den staatlichen haben, liege vor allem an zahlreichen Kooperationen mit der örtlichen Diözese in El Obeid, sowie mit Einrichtungen der Mutter-Teresa-Schwestern. Zwölf Schulen kann die Initiative damit mittlerweile unterstützen. Mit seiner Arbeit hoffe er, auch den Austausch der Bevölkerung anregen zu können. Besonders im Südsudan seien nach wie vor viele Stämme verfeindet. "In Schulen hingegen lernen die Kinder schon früh miteinander, statt gegeneinander zu handeln", sagt der Pater. Eine weitere Aufgabe, die ihm am Herzen liege, sei die Bildung junger Frauen. In diesem Teil Afrikas sei es leider immer noch nicht üblich, Mädchen in die Schule zu schicken.

Obwohl der Südsudan seit 2005 autonom vom arabisch-muslimisch geprägten Sudan im Westen ist, gäbe es vor allem im Grenzgebiet der beiden Länder nach wie vor Angriffe auf die nubische Bevölkerung. Im Gebiet der Nubaberge, die zwischen den beiden Ländern liegen, setze sich die Initiative deswegen besonders ein. Das Gebiet gehöre zwar offiziell zum Westen des Sudans, sei aber von Schwarzafrikanern besiedelt, weswegen sie mit Splitterbomben vertrieben werden sollen. Außerdem kehrten nach dem Bürgerkrieg immer noch viele Flüchtlinge in das Gebiet zurück, und die Situation verschärfe sich.

Wie wichtig die Spenden für die Schüler im Sudan sind, wird deutlich, als die Religionslehrerin Inge Klee, die den Besuch von Pater Stephan organisiert hat, aus einem Gebet der sudanesischen Kinder vorliest. Darin bedanken sie sich für die Hilfe ihrer deutschen Freunde. Pater Stephan ist von der Dankbarkeit und positiven Lebenshaltung der Sudanesen fasziniert.

"Man kann schon sagen, dass die Probleme im Südsudan von der Weltöffentlichkeit vernachlässigt werden", bedauert Klee. Konrektor Manfred Rost freute sich über den Besuch des Paters: "Es ist immer etwas anderes, wenn jemand, der vor Ort war, den Schülern berichten ."

Weitere Informationen über die Arbeit der Initiative auf www.initiative-sudan.de

(NGZ)
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