Grevenbroich Schwestern kehren nach Wevelinghoven zurück

Grevenbroich · Der Bau des Seniorenstifts St. Martinus kommt voran. Eine Besonder-heit: Wie einst im Krankenhaus werden dort Ordensschwestern wirken.

 Sichtlich zufrieden ist Geschäftsführer Thilo Spychalski mit der Architektur und dem Baufortschritt für das Seniorenstift.

Sichtlich zufrieden ist Geschäftsführer Thilo Spychalski mit der Architektur und dem Baufortschritt für das Seniorenstift.

Foto: L. Berns

Ordensschwestern kehren nach Wevelinghoven zurück. Bis zum Anfang der 60er Jahre waren im damaligen Wevelinghovener Krankenhaus die Dernbacher Schwestern aktiv. An dieser Stelle entsteht zurzeit das Seniorenstift St. Martinus der St.-Augustinus-Seniorenhilfe - und die Neusser Augustinerinnen knüpfen nun an die alte Tradition an. "Sie haben beschlossen, dass es hier wieder einen Konvent geben soll. Zwei Ordensschwestern ziehen hier ein", kündigt Thilo Spychalski, Geschäftsführer der St.-Augustinus-Kliniken, beim Rundgang über die Baustelle an. "Das gibt es fast nirgendwo sonst mehr." Die Schwestern sollen für Seelsorge zuständig "und die gute Seele des Hauses" sein, wie Spychalski betont. Die Klausur für die beiden wird aus Räumen geschaffen, die zunächst fürs betreute Wohnen vorgesehen waren.

80 Pflegeplätze und zwölf betreute Wohnungen werden für insgesamt knapp zwölf Millionen Euro auf dem Grundstück an der Erft geschaffen. Im Frühjahr soll das Haus eröffnet werden. Der Konvent und die Lage sind nicht die einzigen Besonderheiten des Hauses. Die Kapelle von 1913 und Teile des früheren Gutshofes wurden in den Baukörper integriert. Der Eingangsbereich präsentiert sich als großes Foyer am Übergang zwischen alt und neu - mit gemauerten Säulen und einer Balustrade mit Blick auf den Eingang. "Wir wollen hier Lesungen und Konzerte veranstalten, Leben ins Haus holen. Im ersten Obergeschoss kann ein Clubraum gemietet werden", sagt Thilo Spychalski, der selbst viel Herzblut in die Haus-Planung gesteckt hat. Auch einen - öffentlich zugänglichen - Friseursalon wird es geben.

Ein Highlight soll die Dachterrasse mit Olivenbäumchen und anderem werden, die vom hauseigenen Restaurant ebenso bewirtschaftet wird wie die Außengastronomie vor dem Zentrum. "Die Dachterrasse war zunächst gar nicht eingeplant, aber wir haben dafür Spender gefunden", berichtet der Geschäftsführer. Einen weiten Blick über den Ort bieten auch mehrere der Wohnungen, von denen bis auf zwei bereits alle vergeben sind.

In den Fluren mit den Zimmern für die Heimbewohner sind die ersten Textiltapeten geklebt, "unser Prinzip ist: Weg von der Institution, hin zum Wohnen", erläutert Spychalski. Dazu gehören etwa besondere, wischbare Teppichböden, Kamine in Clubräumen und Klingeln an jedem Bewohnerzimmer. "Das soll für Privatsphäre sorgen."

Auch außerhalb des Hauses laufen Vorbereitungen. "Wir stellen bereits Mitarbeiter ein, die zunächst in unseren anderen Häusern vorbereitet werden und so die Arbeit bei uns kennenlernen", sagt der Geschäftsführer. Im Januar werde zudem die Liste für die 80 Plätze im Seniorenstift eröffnet (Telefon 02131 52915982). Den Bedarf für das neue Haus habe eine Marktanalyse belegt. Das Einzugsgebiet für das Haus seien unter anderem Wevelinghoven, Kapellen und Hülchrath. "Nach meiner Ansicht möchten Menschen einen Platz in der Nähe ihres Wohnortes."

(NGZ)
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