Grevenbroich Segelflieger müssen Flugzeug verkaufen

Grevenbroich · Nach dem Flugplatzfest muss der Aero-Club auch den für 25. Oktober geplanten "Tag der offenen Tür" absagen. Grund ist die Sperrung des Flugplatzes durch die Stadt. Das kostet den Verein viel Geld. Jetzt muss ein Flugzeug verkauft werden.

 "Über den Wolken" - das ist für die Segelflieger des Aero-Clubs Grevenbroich-Neuss zurzeit sehr weit weg. Da der Flugplatz gesperrt ist, müssen die Flieger am Boden bleiben. In diesem Jahr wird es dort keine Starts mehr geben.

"Über den Wolken" - das ist für die Segelflieger des Aero-Clubs Grevenbroich-Neuss zurzeit sehr weit weg. Da der Flugplatz gesperrt ist, müssen die Flieger am Boden bleiben. In diesem Jahr wird es dort keine Starts mehr geben.

Foto: Aero-club

Vom Gelände des Aero-Club Grevenbroich-Neuss werden in diesem Jahr keine Segelflieger mehr starten. Nachdem die Stadt das Gelände wegen erforderlicher Erneuerungsmaßnahmen an einem Löschteich gesperrt hat, können die Arbeiten durch eine vom Verein beauftragte Firma erst im November durchgeführt werden. Damit liegt der Betrieb lahm. Nach dem Flugplatzfest, zu dem stets mehr als 2000 Besucher kommen, musste der Verein daher jetzt auch den für 25. Oktober geplanten "Tag der offenen Tür" mit dem Konzert der Grevenbroicher Kult-Band "Stixx" absagen. Der Verein kämpft laut Norbert Diekneite, Leiter der Abteilung Segelflug, zudem mit den finanziellen Folgen der Sperrung. Der Schaden beläuft sich auf rund 50 000 Euro. "Um das aufzufangen, müssen wir vermutlich ein Flugzeug verkaufen", betont Diekneite.

Möglicherweise handelt es sich dabei sogar um das beste der insgesamt neun Flugzeuge in Vereinsbesitz. Die anderen Flieger würden vermutlich nicht das Geld in die Kasse spülen, das der Verein benötigt. "Wir hoffen, dass wir den Verkauf noch abwenden können", sagt Diekneite. Zudem hoffe man, dass keiner der rund 65 aktiven Segelflieger abspringt und seinem Hobby in Zukunft an anderer Stelle - zum Beispiel in Mönchengladbach-Wanlo - nachgeht. "Wenn alle dabei bleiben, dann soll es 2015 auch wieder ein Flugplatzfest geben."

Das Bauordnungsamt der Stadt hatte das Gelände der Segelflieger im August nach einer Begehung der Feuerwehr sperren lassen. Diese hatte angemahnt, der Löschteich auf dem Vereinsgelände sei verschlammt und enthalte nicht die nötige Menge an Löschwasser. Zudem müsse ein neuer Anschluss für den Schlauch gelegt werden. Der Vorstand des Aero-Club hatte - erfolglos - um zeitlichen Aufschub zur Behebung des Schadens gebeten, zumal sich in der Nähe des Geländes ein Hydrant für den Notfall befinde. Bei den Arbeiten am Teich war dann entdeckt worden, dass eine Folie im Teich durch einen im Zuge des Pfingststurms "Ela" umgestürzten Baum beschädigt wurde. Diese muss nun erneuert werden. "Da die Firmen nach dem Sturm fast alle ausgebucht waren, konnten wir den Schaden nicht so schnell beheben lassen", erklärt Diekneite. Zumal die Versicherung offenbar nicht für den Sturmschaden aufkommen will. "Wir haben die Stadt daher gebeten, uns bei der Frist zur Behebung des Schadens entgegenzukommen. Aber da hatten wir keine Chance." Dabei gibt es eine Sache, die die Segelflieger besonders ärgert. "Die Stadt ist selbst kaum damit nachgekommen, die Sturmschäden zu beseitigen. Aber bei uns sollte alles sofort gemacht werden", sagt Diekneite.

Aus dem Rathaus gab es dazu gestern keine Stellungnahme. Bereits zur Sperrung des Flugplatzes hatte sich die Verwaltung im August äußerst bedeckt gehalten und an Vorstand und Geschäftsführung des Aero-Clubs verwiesen. Dort sei alles bekannt, hieß es.

(NGZ)
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