Grevenbroich Seiteneinsteiger sorgen für volle Klassen
Grevenbroich · Im Sommer endet für einige Schüler die zweijährige Förderdauer. Dann kommen sie in Regelklassen.
150 Kinder an Grundschulen und 142 Jugendliche an weiterführenden Schulen werden zurzeit als sogenannte Seiteneinsteiger unterrichtet. Das teilte Thomas Staff, Fachbereichsleiter Schulen, in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses mit. Die Schüler erhalten dabei in eigenen Klassen oder in Kleingruppen Förderunterricht, um die notwendigen Deutschkenntnisse zu erwerben, die für den Regelunterricht vorausgesetzt werden. Betroffen sind vor allem Kinder von Asylsuchenden, aber auch beispielsweise Kinder von Zuwanderern aus der EU. Momentan, so Staff, "sind alle Betroffenen versorgt", es gebe keine Warteliste für einen Schulplatz.
Dennoch könnten ab dem Sommer Probleme auf die Stadt zukommen, denn dann endet für die ersten Seiteneinsteiger die zweijährige Förderung und sie sollen in Regelklassen integriert werden. Michael Jung führte aus: "Es stellt sich die Frage, wohin die Schüler am Ende der Erstförderung gehen." Es sei nicht sicher, dass etwa alle Schüler, die als Seiteneinsteiger am Gymnasium unterrichtet werden, später auch Gymnasiasten sein werden. Es könne sein, dass es dann etwa an den Gesamtschulen oder der Realschule zu Problemen wegen der Kapazitätsgrenzen komme, so Jung.
Auf Nachfrage berichtet die stellvertretende Fachbereichsleiterin Sabrina Müller, die Schulen hätten keine Signale gegeben, dass es wegen der Seiteneinsteiger Probleme gebe. Auch Staff glaubt nicht, dass es im Sommer zu akuten Raumproblemen kommen wird. Schüler abzuweisen oder in Nachbarstädte zu schicken, ist indes laut Müller keine Option: "Da die Schüler zugewiesen werden, geht das nicht."
Auf die Dauer, so wurde in der Ausschusssitzung deutlich, muss aber möglicherweise angebaut werden: "Wir sind am Ende von dem, was machbar ist, ohne dass wir räumlich nachsteuern müssen", sagte Staff. Eine weiterer großer Zuwachs an Asylbewerbern könnte für Probleme sorgen.
